Lawine! Risikominimierung lernen im Gelände beim SAAC Camp in Saalbach.

Schaufeln ist anstrengend, viel Zeit hat Man(n)/Frau im Ernstfall nicht
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  • hochgeladen von Lorenz H

Am vergangenen Wochenende dem 28./29.01.17 fand eins der vielen begehrten SAAC (Snow & Alpine Awareness Camp) Basis Camps statt, diesmal in Saalbach im schönen Salzburger Land.

Theorie Schnee & Lawine: Umgang mit dem weißen (Un-)Glück!

Los ging es am Samstagabend erst einmal in angenehmer Atmosphäre mit einer theoretischen Einführung in Schnee- und Lawinenkunde. Kompetent und sympathisch trugen zwei der SAAC Bergführer ihr Wissen uns (noch) Laien vor. Begleitet von aussagekräftigen Bildern - bei dem ein oder anderen Lawinen Video ging ein ehrfürchtiges Staunen durch den Kreis der ca. 40 Teilnehmer - wurde uns bewusstgemacht, wieso das Thema Lawine so brisant für uns motivierten Wintersportler sei.

Am Sonntag folgte dann ein für den Genussskifahrer wettertechnisch wohl optimaler Tag. Die für den powdersüchtigen Freerider eher mäßigen Verhältnisse ließen der Motivation der Teilnehmer jedoch nichts anhaben. Sie wurden in gut überschaubare Gruppen zu einem von fünf Bergspezialisten zugeteilt und dann ging es auch schon los, das Gelernte in die Praxis umzusetzen.
Erster Punkt: Lawinenlagebericht. Unabdingbar für die Planung von Touren im Terrain, haben wir in unserem Alpenraum den Vorteil, auf dieses Hilfsmittel zurückgreifen zu können. Was war heute angesagt: Warnstufe 2, in tieferen Lagen sogar 1, mäßig bis gering also, aber doch gibt es einige Gefahrenmuster, die zu beachten sind, von bodennahen Schwachschichten bis hin zu verfrachtetem Schnee.

Rettung muss geübt sein

Um den sogar südseitig noch gefrorenen Harschdeckel der kalten Nacht etwas zu überdauern, machten wir uns daran den Umgang mit der LVS (Lawinenverschüttungssuche) Notfallausrüstung zu üben. Jeder durfte ran und musste den zu Übungszwecken vergrabenen Rucksack suchen. Mit piepsenden LVS Geräten stapften wir durch den Schnee und es wurde sondiert und geschaufelt was das Zeug hielt.
Man merkte schnell, dass die Verschüttungssuche richtig anstrengend und fordernd ist. So bleibt zu hoffen, dass uns der Umgang mit dieser Notfallausrüstung nur zu Übungszwecken vorbehalten bleibt.
Nach einer Mittagspause, in der wir die Sonne genießen durften, ging es dann auch gleich weiter in den Off-Piste Bereich. Wir übten die Steilheit des Geländes einzuschätzen, Gefahren zu erkennen und sprachen verschiedene Probleme an. Vom Neuschneeproblem über Nassschnee bis hin zum gefährlichen Triebschnee kamen einige Themen vor. Wo der Wind – der Baumeister der Lawinen – so gearbeitet hatte, versuchten wir dann auch anhand verschiedener Geländeformationen zu erkennen. Kein Kamm und keine Wechte in der näheren Umgebung blieb uns verborgen.

Das Altschneeproblem

Zu guter Letzt bekamen wir noch die Möglichkeit einen Blick in die nordseitige Schneedecke zu werfen und uns das Problem des Altschnees visuell zeigen zu lassen. Diese bodennahe Schwachschicht verhält sich wie ein Feld voller Kugellager. Das konnten wir dann auch eindrucksvoll anhand abgleitender Schneeblöcke sehen. Ein Grund wieso in diesem noch schneearmen Winter unter anderem ein besonderes Augenmerk auf die Situation der schattseitigen Hänge zu werfen ist.
Den vielen im Laufe des Tages gestellten Fragen konnte, speziell in unserem Fall, Bergführer Matthias mit viel Geduld und Know-How entgegenkommen und ließ uns mit einem zufriedenen Gefühl etwas Sinnvolles gemacht und gelernt zu haben nach Hause gehen.

Dennoch sollten wir uns nun nicht auf dem Gelernten ausruhen. Es heißt immer weiter umsichtig zu bleiben, weiter Informationen und Erfahrungen zu sammeln, damit wir als Bergenthusiasten noch ein langes Vergnügen an der weißen Materie Schnee haben können.

So bleibt nur noch zu sagen: Danke dem SAAC und allen Beteiligten für diese hervorragende und kostenfreie Einführung in die Praxis der Lawinenkunde, die uns allen (zumindest denen mit einer schnellen Internetverbindung bei der Anmeldung;)) ermöglicht wurde. So wird es mit Sicherheit in Zukunft viele weitere begeisterte Wintersportler geben, die dem Ruf des Schnees folgen und somit hoffentlich auch motiviert sind, sich mit seinen Gefahren auseinanderzusetzen.

Wo: Saalbach-Hinterglemm, Saalbach auf Karte anzeigen
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