Bürgerversammlung
Heli-Stützpunkt in Weißbach verhindert

- Pilot Rudi Senninger will in Weißbach einen Heli-Stützpnkt errichten .
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Bei der Bürgerversammlung in Weißbach stand die Errichtung einer Hubschrauberbasis auf der Tagesordnung. SennAir Chef Rudi Senninger hat seine Pläne der Bevölkerung präsentiert.
WEISSBACH. Das Ergebnis fiel absolut eindeutig aus - 100 Prozent Ablehnung der Weißbacher für den Heli-Stützpunkt. Nach einer sachlich geführten Diskussion forderte Bürgermeister Josef Hohenwarter (ÖVP) die Anwesenden zur Abstimmung auf. Wer gegen einen Landeplatz im Weißbach sei solle aufstehen. Obwohl sich daraufhin die breite Masse erhob, war der Gemeinde das Ergebnis nicht eindeutig genug. Zur Gegenprobe sollte jeder aufstehen, der für das Projekt ist. Alle blieben sitzen. Nicht eine einzige Person war aufgestanden.
Der Bürgermeister hatte zuvor erklärt man spiele mit offenen Karten, bisher sei noch nichts passiert. Man solle sich anhören was der Projektbetreiber zu sagen haben und das in Ruhe diskutieren. "Ich will nicht einfach sagen 'Lieber Freund wir wollen dich nicht'," so Hohenwarter .

- An dieser Stelle kurz vor der Gemeinde Weißbach sollte der Heli-Stützpunkt errichtet werden.
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Senninger stammt aus Unken, seine Familie bewirtschaftet seit sieben Jahren das Ingolstädter Haus. Vor vier Jahren wurde das Unternehmen SennAir gegründet, das vor allem Rund- und Shuttleflüge durchführt. Auch Arbeitsflüge übernimmt die Firma. "Sie wünschen. Wir fliegen", heißt es auf der Homepage.
Warum er neben seinem derzeitigen Stützpunkt in Zell am See einen Standort in Weißbach errichten will erklärte Senninger mit den häufigen Nebeltagen in der Region Zell am See. Am Vortag sind Lärmmessungen durchgeführt worden, laut Senninger zeigt das Ergebnis, dass die Flüge nicht besonders laut waren, aber "ich sehe schon ein, dass ein Hubschrauber nicht gerade leise ist". Was die CO2 Belastung betrifft, habe er vor einer Woche erfahren, dass es Möglichkeiten für klimaneutrale Helikopterflüge gibt. "Wir sind auch für die Umwelt". Wie das genau funktionieren solle wisse er noch nicht.
Kritische Stimmen
Viele Bürger meldeten sich mit kritischen Fragen und Stellungnahmen zu Wort, u.a. wegen der zu erwartenden Lärmbelastung und dem Widerspruch, dass man sich eigentlich bemüht eine vorbildliche energieeffiziente Gemeinde zu sein und Sitz der Klima- und Energiemodellregion Nachhaltiges Saalachtal. "Diskutieren darf nicht verboten werden", so Hohenwarter über die Debate.
Mit der Stellungnahme von Thomas Zanker, Leiter der Bayerischen Saalforste war die Diskussion aber im Grunde beendet. "Die Bayerischen Saalforste sind zu 80 Prozent Grundeigentümer des Naturparks Weißbach. In meinen Augen passt es nicht zum Naturpark mit gut betuchten Leuten Rundflüge zu machen. In den Loferer Steinbergen soll es kein Halli Galli geben", lautete die eindeutige Haltung des Forstdirektors. Er erntete heftigen Applaus.
Er hatte übrigens Glück, dass er überhaupt zu Wort kommen durfte. Zanker wohnt in Unken, Anwesenden aus einer anderen Nachbargemeinde wurde erklärt dass sie nichts zu sagen hätten und auch keine Fragen stellen dürften, denn: "Das ist eine Bürgerversammlung der Weißbacher".
Die rund 400 Weißbacher können jedenfalls aufatmen - der Heli-Stützpunkt wird nicht errichtet, da sowohl die Gemeinde, als auch Senninger im Vorfeld zugesichert hatten, nichts gegen den Willen der Bevölkerung zu unternehmen.






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