Null Bock auf Billigländer

- <f>Firmenchef</f> Arno Stainer mit dem Originalholz. Es wurde digitalisiert und diente als Vorlage für die Wand.
- hochgeladen von Gudrun Dürnberger
Arno Stainer liefert mit Innovation, Kreativität und Mut eine druckreife Erfolgsgeschichte.
ST. MARTIN. Produkten der Firma Stainer Schriften & Siebdruck begegnet vermutlich jeder täglich, ohne sie unbedingt als solche wahrzunehmen. Kfz-Beschriftungen, Werbebanner, Hinweisschilder, wie jene für Radwege, bedruckte Fassaden, Print-Tattoos - all das wird in der Zentrale in St. Martin hergestellt. Am spektakulärsten ist das bedruckte Holz - eine revolutionäre Technik, durch die das Original kaum noch von der Kopie zu unterscheiden ist. Die Produkte werden weltweit verkauft, der heimische Markt macht dabei nur einen geringen Anteil aus. Hergestellt werden sie aber nur im Pinzgau, eine Abwanderung in billigere Länder käme für Firmenchef Arno Stainer nicht in Frage. "Darauf habe ich 'null Bock'. Hier bin ich zu Hause und hier ist der Sitz des Unternehmens", erklärt Stainer. "Ich arbeite gern, weil es mir Spaß macht, nicht für den Profit."
Kopie schlägt Original
Er hat den Betrieb von Vater Arno übernommen, der die Firma 1971 gegründet hat. Mit dem Snowboard-Boom wuchs der Betrieb durch den Oberflächen- und Belagdruck der Sportgeräte rasant. Ab 1988 war man der weltgrößte Druck-Zulieferer für die Ski-Industrie und beschäftigte 75 Mitarbeiter. "Das hatte aber keine Zukunft mehr, das wurde in China viel billiger gemacht", so Stainer, der seit 2010 mit der Produktion seiner Altholz-Platten für Aufsehen sorgt. Tropische Regenwälder bräuchten dank dieser Technik nicht mehr gerodet werden. Ein Brett eines Edelholzes reicht für die Vervielfältigung. Es wird gescannt und das Muster auf ein heimisches Holz gedruckt. So wird auch altes Holz reproduziert, das kaum noch erhältlich und erschwinglich ist. "Ich gleiche Nachteile der Natur aus. Was sauteuer oder schon zu kaputt ist oder man gar nicht mehr bekommt, kann ich in jeder gewünschten Größe und Menge nachmachen", beschreibt Stainer das Verfahren. Böden, Wände, Tische - dem Einsatzgebiet sind keine Grenzen gesetzt. Besonders angesagt ist derzeit der Vintage-Stil: Holz mit farbiger Lackschicht. Während beim Original die Farbe abblättert, hat die Kopie den Vorteil, dass es nur so wirkt als ob...
Daten & Fakten
70 Personen arbeiten bei der Firma Stainer im 3-Schichtbetrieb an 5 Tagen/Woche, 24 Stunden/Tag.
Am 5. & 6. Mai findet hier von 9 bis 18 Uhr eine Holz-Hausmesse statt. Es kann u. a. die weltgrößte Sammlung von Alt- & Edelholz, Grundlage für das "Sun Wood" Verfahren, besichtigt werden.
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