Weg der Kostbarkeiten: Auf den Spuren von Malern der Region
Bedeutende Künstler haben im Pinzgau gewirkt. Ein neues Projekt macht sie einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
LEOGANG. Leo Bauernberger weiß was Gäste wünschen: "Die Kombination von Sport und Kultur ist bei den Touristen gefragt", so der Chef der Salzburg Land Tourismus (SLT). Für 10 bis 12 Prozent der Urlauber sei das kulturelle Angebot ein Hauptmotiv für einen Aufenthalt in Salzburg, für weitere 15 Prozent sei das ein wichtiges Begleitmotiv. Sie würden auch ca. 25 Prozent mehr ausgeben als andere Gäste.
Kostbarer Weg
Für diese Zielgruppe wurde nun ein neues Kunsterlebnis geschaffen, bei dem die Werke von sechs Künstlern präsentiert werden. Auf Initiative des unermüdlichen Kustos des Bergbaumuseums, Hermann Mayrhofer, entstand der neue "Weg der Kostbarkeiten", der nun in Leogang vorgestellt wurde. Beteiligt ist das Museum Schloss Ritzen (Saalfelden) mit Bildern von Gottfried Salzmann, dem einzigen noch lebenden Künstler des Projekts. Der in Saalfelden geborene Maler, der in Paris lebt, reiste extra für die Eröffnung in den Pinzgau. "Ich bin begeistert, dass mit dieser Aktion die Kultur gefördert wird, nicht nur der Sport", meinte der international anerkannte Maler.
Sechs Meister
Maishofen stellt natürlich den berühmten Sohn der Gemeinde, Anton Faistauer, ins Rampenlicht. Es gibt zwar kein Museum, wie Nachfahre Josef Faistauer bedauert, aber 2010 wurde ein Wanderweg mit 40 großformatigen Tafeln auf den Spuren des Künstlers geschaffen. Auch in der Pfarrkirche und in der Stablbergkapelle sind seine Werk zu sehen.
Der Lohninghof in Zell am See punktet mit einer Dauerausstellung von 60 Zeichnungen von Alfred Kubin, der gern zur Sommerfrische in dem kleinen "Hochgebirgsdorf" weilte und Menschen und Natur in vielen Bildern verewigte.
Im Museum Bramberg präsentiert Waltraud Moser-Schmidl die Werke von Josef Stoizner, der als Gast irrtümlich in Bramberg landete, obwohl die Familie nach Krimml wollte. "Er hat eine Lebenswelt dargestellt, die es so heute nicht mehr gibt", schilderte die Kustodin.
Grenzüberschreitend führt der Weg auch nach Kitzbühel, wo das Schaffen von Alfons Walde gezeigt wird. Der begnadete Schneemaler ist eine Aushängeschild der Gamsstadt - die Idee zu dem berühmten Logo stammt übrigens auch von dem Künstler.
Leogang präsentiert Werke von Michael Hofer. Der Bergbauverwalter war ab 1859 im Montanwesen in Leogang beschäftigt. Er gilt auch als Tourismuspionier und Erschließer der Leoganger Steinberge. "Wir haben das Museum vor 27 Jahren mit Null Exponaten begonnen. Unser erstes Werk war eine Ansicht von Leogang von Hofer", berichtete Mayrhofer. "Mit diesem Projekt kann auch die Bedeutung des Malers für die Region hervorgehoben werden", betonte der Kustos, der das Schaffen dieser Persönlichkeiten auch einer breiten Bevölkerungsschicht bekannt machen möchte, denn: "Wir können stolz sein, dass auf so kleinem Raum so bedeutende Künstler gewirkt haben." Das Projekt sei auch ausbaufähig - es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Kultureinrichtungen und Künstler beteiligt werden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.