Von der Wiese auf den Teller
Brennnesselknödel mit Butter
Die Wildkräuter haben auch im Herbst Hochsaison. Auch wenn der Sommer vorüber ist, wo alles in Üppigkeit wächst und blüht, so bietet auch der bunte Herbst ein kulinarisches Buffet voller Leckereien. Dazu zählt auch die haarige Brennnessel, um die viele von uns lieber einen großen Bogen machen. Das stachelige Grünzeug hat nicht all zu viele Freunde. Doch zu unrecht, denn die stachelige Dame hat es in sich. Und man kann sie von Frühling bis Herbst nutzen.
ALTENMARKT. Aus der Reihe "Von der Wiese auf den Teller" stellt sich heute die Brennnessel vor und zeigt wie vielseitig sie einsetzbar ist. Schon seit jeher gilt die Brennnessel als antidämonische Magie-Pflanze und wurde früher zum Schutz von Haus und Heim genommen, es galt als Segen, wenn sie vor dem Haus wuchs und somit böse Kräfte und Blitze fern hielt. Weiters glaubte man damals, dass sie die Familie vor Krankheiten verschont.
Power-Wildkraut zum Essen
Aber nicht nur im volksheilkundlichen Glauben galt sie als Powerpflane, wie man mittlerweile weiß, hat die Brennnessel einfach sehr viele positive Inhaltswirkstoffe, wie unter anderem Eisen, Kieselsäure, Magnesium, Kaum, Kalzium, Gerbsäure, Flavonoide, Vitamine. All diese großartigen Wirkstoffe kann man einfach über die Nahrung aufnehmen. Sie ist also ein richtiges Kraftpaket und wirkt entschlackend und entgiftend, Stoffwechsel anregend, durchfallhemmend, wassertreibend, stärkend und hautreizend. Sie wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend. Außerdem schmeckt das Allroundtalent sehr gut und sie ist ein idealer Wildspinat. Essbar sind die jungen Triebe, Blätter, Samen (Powerfood) und Blüten. Dabei ist darauf zu achten, dass man vor allem die Triebspitzen verwendet, sie sind jung und kräftig und auch im Herbst zu finden. Ebenso die Samen sammelt man im Herbst und kann sie anrösten oder auch pur genießen. Sie passen wunderbar in die Brotteigmischung und ins Müsli. Sie wirken kräftigend und stärkend.
Tipp für die Küche
Ein kleiner Tipp für die Verwendung in der Küche, wenn man die Blätter mit dem Nudelholz platt macht, dann brennen sie nicht mehr. Beim Pflücken helfen auch Handschuhe.
Rezept Mini-Brennessel-Knödel mit Butter
Zutaten:
- 5 Handvoll frischer Brennnesseltriebe
- 2 EL Brennnesselsamen
- 5 Handvoll Semmelwürfel
- 100ml Milch
- 40g Mehl
- 3 Eier
- 1 Jungzwiebel
- 1 Knoblauchzehen
- 60g Butter
- Salz & Pfeffer
Zubereitung:
- Brennnessel in etwas Wasser dünsten und danach pürieren.
- Jungzwiebel und Knoblauch kleinschneiden und in Butter anbraten.
- Semmelwürfel in Ei-Milch Gemisch geben und restliche Zutaten (bis aufs Mehl) hinzufügen.
- Für etwa 20 Minuten einweichen lassen und anschließend Mehl unterheben und würzen.
- Mit kalten Händen Mini-Knödel formen.
- Wasser mit Salz aufkochen und anschliessend bei schwacher Hitze ca. 12 Minuten köcheln lassen.
- Mit Butter und Parmesan servieren und geniessen. Zum Schluß lassen sich auch noch ein paar Brennnesselsamen darüber streuen, fürs Auge und den Genuss gleichermaßen erfreulich.
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