Aus der Heimat
Ein Leben mit den Königen der Lüfte

- Josef Hiebeler in Aktion
- Foto: Burg Hohenwerfen
- hochgeladen von Peter Weiss
Auf der Burg Hohenwerfen ist als einziger Standort in Salzburg noch die Falknerei beheimatet.
WERFEN. Seit mehr als 3000 Jahren gehört die Falknerei zu den Jagdformen dieser Welt, in den vergangenen Jahren musste sich das als UNESCO Kulturgut ausgezeichnete Jagdverfahren immer mehr den Umständen der heutigen Zeit anpassen und verschwand somit fast komplett von der europäischen Bildfläche.
Moderne Probleme
Im Salzburger Land kann man die Falknerei einzig noch auf der Burg Hohenwerfen bestaunen. Doch auch die Falkner der Burg und ihre Vögel mussten sich einigen modernen Faktoren anpassen. „Mit dem vermehrten Aufkommen von ferngesteuerten Drohnen ist auch unser Beruf als Falkner komplizierter geworden. Leute jagen den Vögeln mit dem Flugobjekt hinterher und verängstigen sie. Der Vogel flieht oder greift an und kann sich an den Rotorblättern verletzen “, informiert Josef Hiebeler, Chef-Falkner der Burg Hohenwerfen.
Diffizile Aufgabe
„Nach Außen hin wirkt der Falkner-Beruf oft sehr romantisch, jedoch ist es eine sehr diffizile Arbeit mit oftmals geschützten Vogelarten, die keineswegs mit Haustieren zu vergleichen sind. Es sind Wildvögel, welche sich nicht wie ein Hund durch Druck und Hunger dressieren lassen, vielmehr steht eine Mensch-Tier Beziehung im Vordergrund, die es dann erlaubt einen Vogel an den Menschen und Falkner zu gewöhnen.“, so Josef Hiebeler weiter.
Sensibilisierung im Vordergrund
Am Landesfalkenhof auf der Burg Hohenwerfen geht es daher nicht nur darum verschiedenste Vogelarten zur Schau zu stellen, für Josef Hiebeler geht es auch darum die Menschen für die Wildvögel zu sensibilisieren und sie somit mit den Tieren vertraut zu machen. Denn Greifvögel wurden noch nicht vor allzu langer Zeit als unnütze Konkurrenten erachtet und somit vergiftet, verfolgt und ausgerottet. Aufgrund diverser Schutzmaßnahmen und auch durch die Sensibilisierung des Menschen durch die Vorführungen ist dies heutzutage nicht mehr der Fall.
Tägliche Vorführungen
Schon zwischen halb Sechs und halb Acht beginnt der Tag der Falkner auf der Burg. Danach werden die Vögel zu einem Sonnenbad in den Garten der Burg gebracht und für die dreimal täglich stattfindende Vogel-Vorführung auf der Burg Hohenwerfen vorbereitet. Welche Vögel dabei zum Einsatz kommen wird nach Kondition, Gewicht und Wetter entschieden, denn nicht jeder Vogel fliegt bei jedem Wetter. So kommt zum Beispiel der Seeadler auch bei Wind und Regen zum Einsatz, wobei andere Arten in den Volieren bleiben.
Jeden Tag stehen die Falkner um Josef Hiebeler in Hohenwerfen um 11:15, 14:15 und 16:30 im Garten der Burg und faszinieren dabei Menschenmassen aus aller Welt.
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