Von der Wiese auf den Teller
Mit der Kraft des Löwenzahns
ALTENMARKT. Aus der Reihe "Von der Wiese auf den Teller" stellt sich heute der Löwenzahn vor. Er taucht zur Zeit alle Wiesen in ein sonniges Gelb und stellt uns seine kraftvollen Inhaltsstoffen "frei" zur Verfügung. Leider gilt er bei vielen als Unkraut, doch der Löwenzahn hat es von der Wurzel bis zur Blüte in sich.
Stark wie ein Löwe
Der Name ist beim Löwenzahn Programm, er kann viel mehr als die Wiesen in Sonnenfelder zu tauchen und dem ein oder anderen damit ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Er gehört zu den Bitterpflanzen und wirkt unter anderem entwässernd, Stoffwechselanregend, blutreinigend, entgiftend verdauungsfördernd und kräftigend. Er kommt im Frühling genau zur richtigen Zeit und hilft uns beim Entgiften und uns für die kommende Zeit mit Energie zu versorgen. Darum darf der Löwenzahn in einer guten Frühlingskur nicht fehlen.
Wenn Wünsche wahr werden
Der Löwenzahn gilt auch als Wunscherfüller. So werden seine Samen gerne in die große weite Welt hinausgepustet und Wünsche gleich mitgeschickt. Das ist nicht nur bei Kindern beliebt, man sieht auch gern den ein oder andern Erwachsenen eine Pusteblume zerpusten. Aus den Stielen kann man auch tolle Wasserrutschen bauen oder man lässt die eigenen Kindheitserinnerungen der Löwenzahnspiralen aufleben: Stiele mit den Fingernägeln einritzen und ins Wasser legen, schon drehen sie sich wie Korkenzieher zusammen. Damit lässt sich die Langeweile schnell vertreiben.
Von der Wiese auf den Teller
Der Löwenzahn ist nicht nur der Held der Kindheit oder fixer Bestandteil jeder Frühlingskur, er bereichert mit seinen Inhaltsstoffen auch die wilde Küche. Und das Beste, er ist von Wurzel bis zur Blüte essbar und köstlich. Aus der Wurzel kann man falschen Kaffee machen, die Herzen eignen sich wunderbar als Artischocken-Ersatz, die geschlossenen Knospen in Essig eingelegt werden zu Kapern, das junge Blattgrün werden zum Wildkrautsalat und die Blüten lassen sich zu sonnengelbem Kräutersalz verreiben. Oder man kocht den berühmten Löwenzahnhonig ein, aus dem sich ein köstliches Löwenzahn-Joghurt-Eis zaubern lässt.
Löwenzahnkaffee
Eine gute Alternative zum herkömmlichen Kaffee ist ein wilder oder auch gerne falscher Kaffee genannt, dazu zählt man auch den Löwenzahnkaffee, welcher aus den Wurzeln der Pflanze hergestellt wird. Der Löwenzahnkaffee gibt Kraft und Energie ganz ohne Koffein.
Der ist nicht nur schnell gemacht, der erfreut gleich zwei verschiedene Lager: Die, die gerne die unbeliebten Wurzeln im Garten ausstechen, und die anderen, die die Kraft der Wildpflanze nutzen möchten. Den ungezähmten Wurzelkaffee kann man also quasi selbst im Garten ernten.
Kaffee-Ernte im Garten
Dazu wird vorzugsweise nach dem Regen, denn da ist die Erde locker, die Wurzel gestochen.
- Danach die Wurzeln grob abbürsten und waschen.
- Mit einem Messer die Wurzel vom Grün entfernen. Den Rest nicht wegwerfen, man kann alles verarbeiten!
- Für den Kaffee werden die Wurzeln in kleine Scheiben geschnitten und auf einem Teller zum Trocknen aufgelegt.
- Nach etwa zwei Tagen die Wurzelscheiben in einer Pfanne - ohne Öl - anrösten.
- Hier entsteht das Röstaroma.
- Wenn die Wurzel abgekühlt sind in einem Mörser oder Küchenmaschen mahlen und in Gläsern lagern.
Zubereitung falscher Kaffee
Für eine Tasse Kaffe benötigt man 2 Teelöffel Löwenzahnkaffee.
- Die fertig gerösteten Wurzeln in eine Tasse geben und mit 250ml heißem Wasser aufbrühen.
- 8 Minuten zugedeckt ziehen lassen.
- Danach durch ein Sieb abseihen und je nach Geschmack mit Milch(alternative) genießen.
Für alle die das Kaffee-Wurzel-Graben zu anstrengend ist, gibt es gute Nachrichten. Löwenzahn-Kaffee ist auch von gängigen Bio-Marken im Handel erhältlich.
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