Neun Handlungsfelder festgelegt

Foto: BDA Petra Laubenstein
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"St. Johann steht heute gut da. Auf diesem Ist-Zustand dürfen wir uns aber nicht ausruhen. Wir müssen vorausdenken und bereits jetzt einen Fahrplan für die Zukunft entwickeln", sagt St. Johanns Bürgermeister Günther Mitterer. Aus diesem Antrieb heraus startete die Stadtgemeinde im Juni einen langfristig angelegten Prozess zur Stadt- und Standortentwicklung. "Das Projekt wird professionell vom ISK Institut für Standort-, Regional- und Kommunalentwicklung aus Dornbirn begleitet", erklärt der Ortschef. "Das ist wichtig, damit keine Komponenten vergessen werden."

Interesse an Befragung

Im Zuge dessen wurde im Sommer eine BürgerInnenbefragung und eine Unternehmensbefragung durchgeführt, die mit einer Rücklaufquote von 40,4 Prozent gut angenommen wurde. "Nun liegen die Ergebnisse vor", sagt Mitterer, der von der Auswertung nicht besonders überrascht ist. "Viele Punkte haben die Vermutungen der Gemeindepolitik bestätigt."

Wenig „modern und jugendfreundlich“

Die Ergebnisse der Umfrage attestieren eine große Zufriedenheit mit den Wohn- und Lebensverhältnissen in St. Johann. So bewerten 92 % der Umfrageteilnehmer die Lebensqualität in St. Johann als gut bis sehr gut. Das Stadtbild von St. Johann wird von 72 % der Befragten als eher gut bis gut beurteilt. Entwicklungspotenzial bestehe laut der Befragten vor allem bei den Themen „leistbarer Wohnraum“, „Angebot für Menschen mit Beeinträchtigung“ und „Lehrstellen und Ausbildungsplätze“. Als störende Faktoren werden in erster Linie der Verkehr und ein nicht vorhandenes Stadtzentrum empfunden. Der Charakter von St. Johann wird mit „lebenswert“, „naturnah und wohlhabend“, „sicher und schön“ sowie „sozial“ beschrieben. Allerdings auch als wenig „bürgernah und vielfältig“, wenig „modern, lebendig und jugendfreundlich“ und wenig „aufgeschlossen“.

Mehr Bürgerbeteiligung

Großteils zufrieden sind die Befragten in den Bereichen Einkaufsmöglichkeiten und öffentliche Dienstleistungen. 9 von 10 Befragten sind mit der Verwaltung der Stadtgemeinde insgesamt zufrieden. 54 % interessieren sich stark bis sehr stark für die Gemeindepolitik. 57 % der Teilnehmer empfinden die Einbeziehung der Bürger in kommunale Entscheidungen als eher klein bis nicht vorhanden. Dem möchten die Verantwortlichen nun mit mehr Bürgerbeteiligung entgegenwirken. Alle eingegangen Anregungen und Ideen werden geprüft und fließen in die zukünftigen Planungen und Entscheidungen mit ein.

Unternehmensbefragung

529 Unternehmen mit Sitz in St. Johann wurden per Mail zur Teilnahme an der Befragung eingeladen. Die Rücklaufquote war 45,2 %. Die Umfrage brachte unter anderem ans Tageslicht, dass 76 % der Befragten die Suche nach Fachkräften als schwierig bis sehr schwierig bewerten. 103 Betriebe gaben an, dass sie bereits jetzt vom Fachkräftemangel betroffen sind. 30 % der Befragten gaben an, dass ihre derzeitigen Räumlichkeiten den zukünftigen betrieblichen Anforderungen nicht entsprechen. Der zukünftige Bedarf an Flächen in den nächsten 1 bis 2 Jahren liegt bei Grundstücken im Ausmaß von 42.000 m², bei Lagerflächen ca. 17.000 m², bei Handels- und Verkaufsflächen ca. 12.000 m², bei Werkstätten ca. 11.000 m² und Büroflächen im Ausmaß von ca. 3.100 m².
"Wir versuchen die Unternehmer zu unterstützen. Wir beteiligen uns an Aktionen zur Gewinnung von Lehrlingen und Fachkräften, wie z.B. an der 'istar' oder 'Berufsinformationstagen'", sagt der Bürgermeister. Was die Flächen angehe, seien auch die Möglichkeiten der Gemeinde begrenzt.

Neun mal Handlungsbedarf

Neben den Befragungen fanden Im Herbst Workshops statt, an denen sich 35 engagierte Bürger aus den verschiedensten Berufsgruppen beteiligten. Es wurden neun Handlungsfelder abgeleitet, um welche sich die Stadt kümmern soll. Dazu zählen:
•​Zentrumsentwicklung und Attraktivierung St. Johann
•​Freizeitanlage und Sportangebot
•​Organisiertes Flächen- und Immobilienmanagement
•​Jugend
•​Verkehrsentwicklung
•​Kultur
•​Attraktivierung und Sicherung „Berg in der Stadt“ Hahnbaum
•​Besucherstromlenkung und Erhöhung der Wertschöpfung
•​Familie & Soziales
Zu den einzelnen Handlungsfeldern wurden auch Ziele definiert und Maßnahmen erarbeitet, wie diese erreicht werden sollen. Derzeit ist der Steuerungsausschuss dabei, die einzelnen Handlungsfelder und vorgeschlagenen Projekte auf ihre Durchführbarkeit, Machbarkeit und Finanzierbarkeit zu überprüfen.

Gleich sauberer werden

"Manche Ideen sind realistisch und können schnell umgesetzt werden. So werden wir gleich den Bedenken der Bürger darüber nachkommen, dass der Stadtkern als nicht mehr so sauber empfunden wird. Das können wir mit geringen Mitteln sofort verbessern", sagt der Bürgermeister. Weitere Maßnahmen werden im Frühjahr 2017 präsentiert.

Foto: BDA Petra Laubenstein
Bürgermeister Günther Mitterer will die Sauberkeit der Stadt gleich verbessern. | Foto: Oczlon
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