Fokus Familie
"Nur wenn man es ausprobiert, weiß man um den Erfolg"

Die Brüder Moritz und Felix Wirth bringen ihre Eltern immer wieder zum Strahlen. | Foto: Wirth
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  • Die Brüder Moritz und Felix Wirth bringen ihre Eltern immer wieder zum Strahlen.
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2020 ging Familie Wirth durch eine Crowdfunding Kampagne mit der Geschichte ihres beeinträchtigen Sohnes Moritz an die Öffentlichkeit, ein Jahr später hat sich bei der St. Johanner Familie viel getan.

ST. JOHANN. Ein Lift für Moritz war der Auslöser für Familie Wirth aus St. Johann mit der Geschichte ihres Sohnes Moritz an die Öffentlichkeit zu gehen. "Unser Sohn Moritz ist einer von Zwillingen und hat bei der Geburt eine schwere Gehirnblutung erlitten, wir sind unendlich glücklich, dass er es überlebt hat und es ihm eigentlich den Umständen entsprechend jetzt gut geht", sagte Melanie Wirth noch im August 2020.

Unterstützung am Arbeitsplatz

Mittlerweile sind Moritz und sein Bruder Felix dreieinhalb Jahre alt und in dieser Zeit hat sich bei Familie Wirth viel getan. Der damals so dringend notwendige Lift ist jetzt fertig und bringt eine große Erleichterung für die Familie, da Moritz noch getragen werden muss. Auch die erste Reha hat die Familie gemeinsam geschafft. In einem Niederösterreichischen Therapiezentrum trainiert Moritz in einem speziellen Anzug der den Rumpf stabilisiert und das Zusammenwirken der Muskeln fördert. Zur Zeit sind Mutter Melanie und Vater Wolfram mit ihren Zwillingen bei ihrem zweiten Aufenthalt in dem Therapiezentrum. "Felix und Wolfram sind bei der Reha dabei. Das geht aber nur weil Wolfram eine tolle Direktorin an der Polytechnischen Schule in Bischofshofen hat. Wenn die nicht mitspielen würde bei Pflegeurlaub oder Sonderurlaub, dann ginge das alles nicht. Ich brauche oft seine Hilfe wenn wir Spiegelabnahmen, Sehschule oder auch EEG haben", erzählt Melanie Wirth.

Viele kleine Erfolge feiern

Gemeinsam lässt die Familie nichts unversucht um Moritz in seiner Entwicklung zu fördern. Erst im April stand eine Operation in Barcelona an bei der eine Myofasziotomie durchgeführt wurde. Dabei wurden kleine Einritzungen in das Muskelgewebe des dreijährigen gemacht, die bereits erste Erfolge zeigen. "Er kann seine linke Hand, vor allem den Daumen der bisher spastisch gelähmt war, mehr bewegen", freut sich Wirth über den Erfolg ihres Sohnes. Kurz vor der jetzigen Reha wurden Moritz auch noch Orthesen angepasst und der Familie zusätzlich Mut gemacht. "Bei der Anpassung sprachen die Experten davon, dass er vielleicht im Herbst schon selbstständig etwas stehen könnte und ein paar Schritte möglich wären", kann es Wirth selbst kaum glauben. Letztes Jahr war es noch unwahrscheinlich ob Moritz jemals soweit in seiner Entwicklung kommen würde. Auch bei der Sprache macht er erste Erfolge und sagt jetzt "Mama, Papa, okay, Ciao und Auto". Einfache Worte von denen die Wirths aber nie dachten sie jemals von Moritz zu hören.

Eigene Mama-Tage für Felix

Moritz und Felix wachsen möglichst gleichberechtigt auf, auch wenn es oft nicht leicht ist Moritz Therapien durchzuführen und genug Zeit für Felix aufzubringen. "Wir haben großes Glück, da meine Mutter in der Nähe wohnt. Wenn ich Felix nicht mitnehmen kann darf er bei ihr bleiben", ist Melanie Wirth dankbar. Wenn es geht versucht Wirth "Felix und Mama Tage" einzulegen, an diesen Tagen gehört ihre ganze Aufmerksamkeit Felix, der diese dann auch in vollen Zügen genießt. "Er ist schon eine wilde 'Ruabn', aber auch sehr einfühlsam und er geht sehr lieb mit seinem Bruder um", erzählt Wirth. Der dreijährige merkt zwar, dass der Grund weshalb seine Mutter manchmal keine Zeit für ihn hat sein Bruder ist, doch geht er damit noch sehr gelassen um.

Die Familie hält zusammen

"Auch unsere älteren Kinder – sie sind 18 und 20 – müssen oft zurückstecken, aber sie verstehen warum wir das alles machen und unterstützen uns sehr", erzählt Wirth. Wann immer möglich versuchen die Eltern sich Zeit für die ganze Familie zu nehmen. Es wird sich auch im Herbst noch einiges ändern, denn dann kommen die Zwillinge in den Kindergarten. "Sie werden gemeinsam in den Pfarrkindergarten gehen, da es dort noch einfacher mit dem Rollstuhl ist", erklärt Wirth. Mit Spannung blickt sie jetzt schon auf die Zeit die für ihre beiden Söhne eine große Veränderung darstellen wird.

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