Was is heut für a Tag?
Der 21. Jänner ist Welttag der Jogginghose
Durch das Kalenderjahr begleiten uns neben den offiziellen Feiertagen auch viele mehr oder weniger kuriose Jahrestage. Einer davon ist der Welttag der Jogginghose am 21. Jänner.
SALZBURG. Alexander Painsi, Matthias Geisriegler und Martin Riesel aus Graz ernannten den Faschingsdienstag 2009 zum Tag der Jogginghose, da sie ihre Verkleidung in der Schule sehr leger hielten. Ganz ernst gemeint ist der Tag nicht, aber ein klares Statement gegen das berühmte Zitat von Karl Lagerfeld "Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren". 2010 wurde dann der erste offizielle Tag der Jogginghose begangen und sorgt seit dem immer wieder für "sportliche" Outfits am 21. Jänner. Besonders jetzt ist die Jogginghose auch bürotauglich, zumindest im Homeoffice. Dass es durchaus okay ist, statt Anzug Jogginghose im Homeoffice zu tragen, erklärt der Soziologe Bernd Wimmer von der Arbeiterkammer Salzburg.
Es gibt keinen Dresscode
Es gibt viele Tipps und Ratschläge, wie man Privates und Beruf im Homeoffice trennen kann. "Landläufig wird davon ausgegangen, dass sich Menschen im Homeoffice schwertun, Arbeit und Privatheit auseinanderzuhalten. Daraus wird der Schluss gezogen, dass es beispielsweise wichtig sei, sich während der Arbeit im Homeoffice anders zu kleiden als man es in der Freizeit – oder bei der Hausarbeit – tut", erklärt Wimmer. Weshalb in einigen Ratgebern die Empfehlung ausgesprochen würde, auch im Homeoffice Arbeitskleidung zu tragen. Wimmer ortet die Problematik der Trennung von Privaten und Beruflichen an anderer Stelle. "Arbeiten unter ständigem Termin- und Konkurrenzdruck sowie Stress, auf Abruf oder in ständiger Erreichbarkeit führen nachgewiesener Weise dazu, dass Beschäftigte von der Arbeit 'nicht mehr abschalten' können und sich Privates und Berufliches zunehmend vermischt – mit oder ohne Jogginghose", betont Wimmer.
Man soll sich wohlfühlen
Der Soziologe würde eher dazu raten jene Kleidungsstücke auszuwählen, in denen man sich am wohlsten fühlt und die anstehenden Arbeiten am besten erledigen kann. "Wohlbefinden hat ja bekanntlich einen positiven Effekt auf Leistung", kommt von Wimmer. Derart ist eine Jogginghose im Homeoffice absolut in Ordnung. Man könnte für mehr Struktur auch bestimmte Jogginghosen für verschiedene Zwecke festlegen. Die Arbeitshose ließe sich – je nach Tätigkeit und Stimmung – noch spezifizieren: Bei wichtigen Telefon- oder Videokonferenzen böten sich beispielsweise schlichte schwarze oder seriös-karierte Hosen an, für kreative Arbeiten kann es auch eine flippige, bunte, verspielte Hose sein. Im Umkehrschluss gelte: "Hausarbeit in Hemd und Krawatte ist ebenfalls völlig in Ordnung."
Das hilft im Homeoffice
Wimmer ist der Meinung, dass es manchen Menschen helfen kann, eine bestimmte Alltagsstruktur aufrechtzuerhalten. "Ich halte es jedoch für wichtig, darauf hinzuweisen, dass das 'Verschwimmen' von Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben kein persönliches Problem ist, sondern eine starke Tendenz der modernen Arbeitswelt darstellt, wogegen der individuelle Kleidungsstil dementsprechend nur äußerst begrenzt helfen kann", hebt er hervor. Um Beruf und Privatleben besser trennen, und damit auch angemessener leben zu können, bräuchte es andere Maßnahmen. Dazu würden kürzere Arbeitszeiten, weniger Druck und Stress in der Arbeit, mehr Zeit und Energie für Familie, Freunde, politisches und kulturelles Engagement gehören. Selbst kann man sich im Bereich räumliche Trennung und Arbeitszeit helfen. "Sofern es die räumlichen Gegebenheiten zulassen, ist ein eigener Arbeitsraum sinnvoll, den kann man auch mal absperren, um Feierabend zu machen", empfiehlt Wimmer. Doch hätten viele Beschäftigte nicht die Möglichkeit einen eigenen Raum einzurichten. Hier würde es sich empfehlen den Arbeitsplatz – sprich die Arbeitsgeräte wie Laptop, Tablet, oder Diensthandy – nach Beendigung der Arbeit zu verräumen. Wichtig sei zudem die zeitlichen Grenzen einzuhalten: "Regelmäßige Pausen und ein 'echtes' Arbeitsende sind aus gesundheitlicher wie sozialer Sicht essentiell", meint Bernhard Wimmer.
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