"Schwedenreiter" im Schloss Goldegg vorgestellt: Orts-Chronik wird neu überarbeitet

Im Anschluss signierte Autorin Hanna Sukare zahlreiche Bücher für die Besucher.
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GOLDEGG (aho). Wegen der vielen Parallelen des Romans "Schwedenreiter" zur Goldegger Ortsgeschichte freute sich die Gemeinde, die erste Buchpräsentation ins Schloss Goldegg holen zu können. Autorin Hanna Sukare führte bei der Lesung einfühlsam in ihr Werk ein und diskutierte im Anschluss daran mit Literaturkritiker Anton Thuswaldner vor Publikum. Über das Buch haben die Bezirksblätter bereits im Vorfeld berichtet.

Emotional extrem gefordert

"Ich habe nicht damit gerechnet, dass mich die Recherche nach der Laufbahn eines SS-Mannes emotional so fordert", schildert die Autorin. Schließlich geht es im Roman um den Ort Stumpf im Innergebirg (eigentlich Goldegg) und dessen schlampige Aufarbeitung der NS-Zeit in der Chronik. Vor allem die Selbstdarstellung eines einzelnen SS-Mannes, der sich zum Retter des Ortes erkürt, indem er die Aussiedelung der Goldegger angeblich verhindert habe, wird behandelt. "Ich habe vieles nicht glauben wollen und habe den Stoff kaum ausgehalten", sagt Sukare.

Fiktion und Realtität knallen aufeinander

Die Autorin schreibe bei ihren Werken keinen Plott aus, sondern lasse vieles im Laufe des Schreibens einfach geschehen. "Ich schreibe kein Sachbuch, weil ich keine Historikerin bin. Daher ist es ein fiktiver Roman geworden, in dem Fiktion und Realität aufeinander knallen", sagt Sukare, die überzeugt ist, dass einen die Geschichte ohne eine zivilisierte Auseinandersetzung immer quälen wird.

Keine Geschichte, sondern Geschichten

Cyriak Schwaighofer, der die Begrüßung vornahm, bezog auch Stellung zur Ortschronik: "Es gibt bereits seit längerem Gespräche, die Ortschronik neu zu bearbeiten und auch wissenschaftlich erforschen zu lassen – diese Idee gibt es nicht erst seit der Erscheinung des Buches." Auch der geladene Historiker Oskar Dohle ging auf die schlampig recherchierte NS-Zeit ein und bezeichnete die Fehler als "peinlich, schmerzhaft und teilweise große Schmerzen verursachend. Die Chronik ist keine Geschichte von Goldegg, sondern es sind Geschichten über Goldegg. Sie erhebt auch durch die ungenaue Quellenlage keinen wissenschaftlichen Anspruch", sagte Dohle. No-Go's ortete er u. a. in den Beiträgen zur Volksabstimmung 1938 und zur Bestrafung von Regime-Kritikern. "Es ist eine sehr gute Entscheidung, diese Chronik so nicht mehr herzugeben. Ich empfehle, das Kapitel NS-Zeit mit einem Historikerstab neu zu schreiben", schloss Dohle ab.

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