Zoidl holt sich letzten Schliff für Radrundfahrt im Pongau
Mit Trainingstagen im Pongau rüstet sich Radprofi Riccardo
Zoidl für die Österreich Rundfahrt.
ST. JOHANN (aho). Den letzten Feinschliff vor der Österreich-Radrundfahrt holte sich der oberösterreichische Radprofi Riccardo Zoidl im Pongau. Der 29-Jährige, der im Hotel Alpina untergebracht war, absolvierte in den letzten Tagen mehrere Trainingseinheiten, unter anderem auf den Großglockner. St. Johann sei für ihn ein idealer Ausgangspunkt für Trainingsfahrten: "Erstens hab ich hierher eine kürzere Anreise als wenn ich zum Trainieren nach Italien fahre. Zweitens sind entscheidende Passagen der Radrundfahrt in der Nähe. Es ist ein Vorteil, wenn man sich das alles noch mal anschauen kann. Außerdem ist das Panorama am Glockner einfach herrlich", sagt Zoidl.
"Ich bin kein Kalkulierer"
Für die Rundfahrt macht sich der Oberösterreicher keinen Druck, auch wenn er immer wieder als Favorit für den Gesamtsieg gehandelt wird. "Es gibt schlimmeres, als ein Radrennen zu gewinnen oder zu verlieren. Ich bin kein Kalkulierer, sondern achte auf mein Gefühl und versuche meine beste Leistung abzurufen. Wenn bessere da sind, hast du sowieso keine Chance."
Die Glockneretappe, die in St. Johann-Alpendorf endet, ist die vorletzte Etappe der Rundfahrt. Mit ihrem anspruchsvollen Streckenprofil (212,5 km, 3258 hm) kann sie auf der Tour vorentscheidend sein. "Diese Etappe ist mannschaftlich extrem wichtig. Du kannst hier zwar wahrscheinlich nicht gewinnen, aber dafür alles verlieren", weiß Zoidl, der mit einem achtköpfigen Team startet.
Die zuletzt intensiv geführte Diskussion um die allgemeine Sicherheit im Straßenverkehr für Radfahrer ist auch Zoidl nicht entgangen. Er spürt, dass es tendentiell immer schlimmer wird. "Wenn ich zuhause trainiere, gibt es kaum eine Ausfahrt, bei der ich nicht angehupt werde oder mit Autofahrern diskutieren muss. Das Aggressionspotential ist oft sehr hoch. Bei meinen Trainings im Pongau war ich bislang jedoch positiv überrascht." Der Profi versteht aber beide Seiten und gesteht ein: "Wenn ich kein Radfahrer wäre, würde ich vermutlich auch anders reagieren, wenn eine Radgruppe den Verkehrsfluss verlangsamt."
Tour für Radsport wichtig
Obwohl die Radrundfahrt wegen finanzieller Schwierigkeiten an der Kippe stand, setzte sich der neue Tourdirektor Franz Steinberger intensiv für die Durchführung ein. "Die Rundfahrt ist unglaublich wichtig für Österreich, weil der Radsport gerade wieder boomt. Österreich hat so gute Rennradfahrer wie noch nie, leider sind wir aber immer noch keine Radsport-Nation", weiß Peter Stankovic, der bei der Tour als Bahnschranken-Koordinator fungiert. Nicht einig waren sich Stankovic und Zoidl bei den Schätzungen der zeitlichen Abstände. Während der Rad-Oldie an einen Vorsprung von mindestens zwei Minuten auf den Zweitplatzierten glaubt, ist der 29-Jährige von einem engen Rennen zum Abschluss überzeugt.
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