Helmut Tschellnig: "Werde nie wieder Haare schneiden"
Helmut Tschellnig bekam zum 60. Geburtstag das Silberne Ehrenzeichen der Stadt Purkersdorf.
PURKERSDORF. Sie wurden gleichzeitig auch zum Stadtschauspieler ernannt. Eine große Ehre?
TSCHELLNIG: "Ich freue mich riesig und nehme diese Ehrung mit sehr großer Demut an. Das haut mich echt aus den Socken, denn Purkersdorf ist eine absolute Kulturstadt, die man bis Bregenz kennt. Purkersdorf ist Schlöglhausen."
Vom Tischler und Fensterverkäufer zum Kabaretteur. Wie haben Sie das geschafft?
"Meinen erste Auftritt hatte ich vor sechs Personen im Shakespeare Pub. Das erste Kabarettprogramm hieß "Alles unter Kontrolle" und drehte sich um den Psychiatrie-Pfleger Ferdinand Swoboda vom Steinhof. Ich habe bis jetzt 17 Soloprogramme gemacht, das erfolgreichste war "Alles inklusive" über meine Urlaubserlebnisse in einem türkischen Ferienclub, das ich seit 1997 rund 400 Mal gespielt habe."
Gibt es schon Pläne für ein 18. Programm?
"Ein neues Kabarettprogramm wird es frühestens im Herbst 2016 geben, vielleicht eine Fortsetzung der Nora-Geschichte mit dem Titel "Zauberwort Helmut, Teil 2". Vorher spiele ich noch mit der Theatergruppe Wiener Kult Schnitzlers 'Reigen' in einer Inszenierung von Werner Schwab."
Wie sehr sehen Sie sich aus als ernsthaften Schauspieler?
"Eigentlich schon sehr. Der Bockerer zum Beispiel war ganz mein Fall. Bei einem ernsthaften Stück sind die Emotionen wesentlich tiefer, man muss asich echt fallen lassen um diese Stimmung zu erreichen. Auch mein eigenes Theaterstück 'Plötzlich weg', das der bekannte luxemburgische Dramaturg Niko Büchl umgearbeitet hat, verarbeitete ein ernstes Thema. Trotzdem glaube ich, dass mein bester Theatertext, in dem es um Mütter gegen wird, noch in der Schublade ist."
Neben dem Künstler gibt es auch noch den Abenteurer und Extremsportler Helmut Tschellnig.
"Am 28. April 2016 startet mein viertes Wüstenabenteuer. Diesmal geht es 270 Kilometer durch Namibia, bei Temperaturen von 0 Grad in der Nacht und bis zu 50 Grad untertags. Dort gibt es bis zu 40 Kilometer lange und 300 Meter hohe Sanddünen. Ich werde im Winter auf Schnee trainieren, weil Schnee ein ähnlicher Untergrund ist wie Sand. In der Vorbereitungszeit laufe ich vier Mal pro Woche bis zu 30 Kilometer pro Tag, zum Beispiel von der Postsiedlung zum Pulverstampftor, dann einmal um den Lainzer Tiergarten und wieder nach Hause. Oder ich laufe bei einem Training zehnmal um den Wienerwaldsee."
Die langen Haare sind seit Jahren ein Markenzeichen. Bleibt das so?
"Ich hatte mit 25 Jahren lange Haare und jetzt mit 60 Jahren wieder. So schließt sich der Kreis, denn ich fühle mich als Präsident der niederösterreichischen Berufsjugendlichen. Ich habe einen Schwur geleistet, dass ich mir die Haare in meinem Leben nie wieder schneiden werde."
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