"Minisex" auf der Retro-Welle
PURKERSDORF (bw). Rudi Nemeczek trat zum ersten Mal in der Bühne Purkersdorf auf. - Beim Purkersdorfer Kultursommer gab es am Samstag die heißeste Musik zwischen dem Bikini Atoll und dem Eismeer zu hören: Rudi Nemeczek gastierte mit der NDW-Kultband Minisex bis fast um Mitternacht in der Bühne, bevor er Ciao, Ciao sagte. Melancholie erfasste Kulturstadträtin Ingrid Schlögl, als sie in Rudi Nemeczek einen früheren Arbeitskollegen von der Werbeagentur Ogilvy & Mather erkannte. Sentimentale Gedanken kamen auch bei Bühnen-Chef Karl Takats auf, der bei Studioaufnahmen von Minisex als Solo-Saxophonist mitgewirkt hatte.
Diese Tonaufnahmen konnten beim Live-Konzert in der Bühne zu nochmals reduzierten Preisen erworben werden, nachdem Minisex schon 2014 eine Comeback-CD mit dem Titel "Reduziert" auf den Markt geworfen hatte: "Das Album kostet heute mit Autogramm nur fünf Euro", sagte Georg Rosa vom Plattenlabel Schallter. Bei solchen Diskontpreisen musste nicht einmal der aus dem Dambachtal geflüchtete Räuber Hotzenplotz alias Helmut Tschellnig straffällig werden. Neugierig auf Minisex waren auch Oliver Knauer und Mario Skoppel: "Unsere Papas waren Fans und haben uns aufgeklärt, wer die sind."
KOMMENTAR
Die Alternative zum Austropop
Austropop, Schlagersänger und Liedermacher. Neben diesen Musikrichtungen etablierte sich in den 1980er Jahren eine erfrischende Alternative namens "Neue Deutsche Welle", zu der in Österreich Bands wie Minisex oder Chuzpe zählten. Der Zeitgeist war vor 40 Jahren noch vom Auto geprägt. Alles ging sehr schnell. 2019 fahren auch Minisex mit der U-Bahn, zumindest haben sie im Auftrag der Wiener Linien ihren Hit "Ich fahre mit dem Auto" entsprechend umgetextet. "Du kleiner Spion" oder "Rudi gib acht" sind Lieder, die man auch heute noch gerne im Radio hört.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.