Interview mit Niki Neunteufel
Der Beginn einer neuen Ära

Niki Neunteufel mit Austria 3 (3. v. l.): Georg Danzer, Rainhard Fendrich, Wolfgang Ambros | Foto: Neunteufel
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  • Niki Neunteufel mit Austria 3 (3. v. l.): Georg Danzer, Rainhard Fendrich, Wolfgang Ambros
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Eigentlich wollte Niki Neunteufel nach seiner Zeit in den USA in Australien arbeiten und dort bleiben, was jedoch wegen verschiedenster Umstände nicht funktioniert hat.

PURKERSDORF. Als er dann im Jahr 1989 nach drei Jahren in den USA und Australien nach Österreich zurückkam und auf seine Arbeitsgenehmigung für Australien gewartet hat, begann die von ihm sogenannte "Schicksalsgeschichte" des Nikodemus.

Wie haben die Anfänge ausgesehen?
Niki Neunteufel: "Der damalige Bürgermeister Karl Schlögl wollte was aus Purkersdorf machen und Leute hertreiben. Meine Oma und die Mama vom Wolfgang (Ambros) waren sehr enge Freunde, weswegen wir von klein an befreundet waren und er mit uns im Haus aufgewachsen ist. Aufgrunddessen, dass ich immer noch auf meine Arbeitsgenehmigung gewartet habe, die übrigens nie kam, war ich unterbeschäftigt und habe damals mit zwei Schulfreunden, Wolfgang Ambros und seiner Frau angefangen jeden Samstag um elf Uhr vor der Volksbank eine Holzbühne hinzustellen und Musiker einzuladen, um der Fußgängerzone Leben einzuhauchen. Als im Herbst 1989 dann die öffentliche Generalprobe für die Tour von Wolfgang Ambros dort stattgefunden hat, habe ich gemerkt, dass mir das mit den Veranstaltungen gefällt und gemerkt was möglich wäre, wenn man das richtig betreibt. Im Herbst 1989 war ich mit Wolfgang auf seiner Tour als Mädchen für Alles und habe gemerkt, dass mir das Tourleben und das gemeinsam sein mit Künstlern richtig Spaß macht. Als wir zurückkamen waren Wolfgang und ich im Cafe Herrmann in Wien, was damals so der Treffpunkt für die Musikgrößen Österreichs war und an diesem Abend hat er gemeint, dass er so ein Lokal auch bei uns machen will. Gesagt, getan – im Mai 1990 hat das Nikodemus aufgemacht."

"Wir haben zwei Monate offen gehabt, an Popstar hinter der Budl und den Bundeskanzler am Stammtisch."

Niki Neunteufel mit Austria 3 (3. v. l.): Georg Danzer, Rainhard Fendrich, Wolfgang Ambros | Foto: Neunteufel
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"Damals habe ich auch nie gesehen was für ein Glück ich eigentlich hatte, dass unter anderem Herr Schlögl unbedingt Impulse gebraucht hat, dass diese Stadt zu leben beginnt, aber auch gar nicht begriffen, was für ein riesen Glück das war, dass ich Wolfgang Ambros meinen besten Freund nennen durfte und habe alles als selbstverständlich genommen. Das zweite riesige Glück war, dass der Herr Vranitzky seinen Kanzlerstammtisch jeden Dienstag ins Nikodemus verlegt hat. Von da an war es von 1990 bis 1997 ein Treffpunkt für ein junges Publikum, mit Höhepunkten wie Konzerte von Falco, Nena etc.
Ich habe das Glück gehabt, dass ich durch eine Fügung in ganz jungen Jahren eine Zeit miterleben durfte die offensichtlich sehr prägend war."

Welchen Bezug hast Du zu den Musikern gehabt?
"Zu manchen Musikern hat sich eine sehr enge Freundschaft und Bindung entwickelt. Rainhard Fendrich ist zum Beispiel eine Person, die immer wieder in meinem Leben präsent war und ist. Sehr, sehr gerne mochte ich Willi Resitarits und Georg Danzer. Sie waren aber keine Freunde, weil ich dafür noch zu jung war. Eher Mentoren oder eine Art großer Bruder. Wenn Herr Danzer etwas gesagt hat, hat man besser die Ohren aufgestellt, da konnte man immer etwas lernen, auch beim Herrn Residarits, das waren sehr gescheite Geister. Hansi Hölzl war einfach einzigartig in all seinen Wahnsinnigkeiten."

Foto: Tanja Waculik


Hast Du damals realisiert, wie groß das alles war?

"Nein, ich war zu jung, um das zu realisieren. Das einzige, wo ich sofort realisiert habe, dass das für die Ewigkeit ist, war – als Queen gespielt hat. Da habe ich hingeschaut und mir gedacht: "Okay, das kann mir keiner mehr wegnehmen." Auch kurz nach dem Tod von Falco war mir klar, dass das auch langfristig eine Dimension annehmen wird, weil wir einer der Wenigen neben dem U4 sind, die das alles veranstaltet, mitgefilmt und dokumentiert haben. Ebenso bei Austria 3 war mir während der Proben schon bewusst, dass das ein riesiges Musikprojekt werden wird, aber dass es so eine Reflektion aufs Lokal haben wird habe ich nicht so abgeschätzt."

Was für eine Rolle spielt die Gastronomie für Dich?
"Wir haben 5 Abende die Woche offen, ich bin jeden Aben da und bin bei den Gästen draußen. Ich möchte, dass das Nikodemus eine Art Insel ist, wo man hingehen kann und eine Zeit lang abschalten kann. Deshalb versuchen wir jedem Gast, egal ob es wer ist der auf ein Bier vorbeikommt oder ob es ein Geschäftsessen ist, das Gefühl zu geben, dass wir es extrem wertschätzen, dass er da ist und so eine Wohlfühlaura zu verbreiten. Im Endeffekt ist die Gastronomie eine Berufung und kein Beruf. Wobei ich sagen muss, nur ein Lokal zu betreiben wo man Essen und Trinken serviert, wäre mir zu wenig gewesen. Ich brauche schon diesen Mix den wir hier haben mit den Veranstaltungen, das hält es spannend und aufregend.
Dadurch ist es auch nach 34 Jahren immer noch herausfordernd."

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