FokusFrau Wolfsgraben
"Die Nähe zum Bürger ist mir wichtig"
Von der Lehrerin und Mutter zur Bürgermeisterin. Im Fokus steht die Frau hinter dem Beruf.
WOLFSGRABEN. (sas) Wie kommt man dazu Bürgermeisterin einer Gemeinde zu werden, was ist der Antrieb in dem doch noch männerdominierenden Beruf?
Hat Tradition
"Ich war schon immer politisch interessiert und habe schon sehr früh meinen Vater, er war 31 Jahre lang Bürgermeister in Wolfsgraben, auf politische Veranstaltungen begleitet"
, sagt die jetzige Bürgermeisterin Claudia Bock den Bezirksblättern.
Wunschtraum Lehrerin
Ihren bereits in der Volksschule entstandenen Wunsch Lehrerin zu werden hat Claudia Bock in die Tat umgesetzt und die Lehramtsprüfung für Hauptschulen in Mathematik, Physik, Chemie, Informatik und Geometrisches Zeichnen abgelegt und diesen Beruf auch schließlich bis zu ihrer Pensionierung ausgeübt. Im Jahre 1992 ist die ehemalige Lehrerin in den Gemeinderat der Gemeinde Wolfsgraben eingestiegen und hat dazumals die Umweltagenden übernommen. "Für mich sehr stimmig, da ich zu dieser Zeit auch in einer umweltengagierten Lehrergruppe mitgearbeitet habe", sagt Bock weiters. Als Edwin Hlous das Amt übernahm wurde Claudia Bock vorerst Vizebürgermeisterin. 2006 legte Hlous sein Amt zurück und in Absprache mit dem Team der ÖVP Wolfsgraben stellte sich die Vizebürgermeisterin schließlich für das Amt der Bürgermeisterin zur Verfügung.
Nähe zum Bürger
"Der Antrieb das Amt zu übernehmen war Verantwortung gegenüber der Bevölkerung und den Personen, die Wolfsgraben gut geführt, verantwortungsvoll gestaltet und zu dem gemacht haben, was es damals war, zu übernehmen. Ich wusste genau, wie viel Zeit und Energie mein Vater und seine damaligen Mitstreiter in die Gemeindearbeit investiert haben. Mir war auch sehr bewusst, dass diese Arbeit nicht immer bedankt ist",
schildert Bock ihre Überzeugung. Die Nähe zum Bürger der Gemeinde ist Bock sehr wichtig: "In dieser politische Tätigkeit ist man für die Bevölkerung wirklich greifbar und vieles ist für die Menschen direkt erlebbar. Es macht mir Freude gestalten zu können, wenn man ein gutes und verlässliches Team hat".
Mehr als Politik
Jede erfolgreich geschlagene Wahl ist ein besonderer Moment für die Bürgermeisterin aber auch diese Aufgabe speziell in der Funktion "Frau": "In dieser Position ist man oft auch das Ohr für Probleme, die mit dem Amt gar nichts zu tun haben, das sind dann auch besondere Momente. Die Betroffenen wissen ob der Verschwiegenheit, wenn sie sich Belastendes von der Seele reden können".
Familie und Beruf
Coronabedingt unterstützt die pensionierte Lehrerin zur Zeit ihre Kinder in der Betreuung ihrer vier Enkelkinder. "Wir haben uns zu neunt einen Plan zurechtgelegt wie wir einander das Arbeiten möglich machen können. Mit meinen Enkelkindern wird gelernt, gebastelt, gelesen, naturkundliche Beobachtungen und Experimente gemacht. Ansonsten sind meine Kinder und auch mein Vater immer da, wenn es einen Artikel Korrektur zu lesen, dieses Feedback ist mir sehr wichtig. Ich bin sehr glücklich, Teil einer großen Familie zu sein, in der sich alle gut verstehen und einander unterstützen", sagt die Bürgermeisterin abschließend.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.