Künstliche Intelligenz aus der Region
Gablitzer Jungunternehmer startet durch und erhält eine halbe Million Euro
Wissen ist Macht und die Unternehmer wünschen sich bestens ausgebildete Mitarbeiter. Gerade in herausfordernden Zeiten hat der die Nase vorn, der mit Fachwissen und gutem Draht zum Kunden punktet. Um die entsprechende Mitarbeiterschulung kümmert sich das Gablitzer Start-Up QuickSpeech von Lukas Snizek – mit einem innovativen Ansatz, der ihm soeben Förderungen in der Höhe von einer halben Million Euro einbrachte.
GABLITZ. Frontalunterricht zur Mitarbeiterschulung war (vor)gestern, heute passiert Wissensvermittlung multimedial – und Dank Corona auch nicht mehr im großen Seminarraum sondern im Homeoffice. Dieser Entwicklung trägt das Gablitzer Start-Up QuickSpeech Rechnung, Gründer und Firmeninhaber Lukas Snizek: „Die Zunahme der Masse an Wissen, die in Unternehmen vermittelt werden muss, ist speziell durch die Corona-Pandemie unausweichlich markant geworden. Jedoch lernt jeder Mensch anders und hat unterschiedliche Bedürfnisse, auf die es in der Weiterbildung ankommt. So entwickeln wir bereits seit drei Jahren mit QuickSpeech eine App, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Mitarbeiter spielerisch, täglich und auf personalisierter Basis zu trainieren.“
System lernt mit
Pauschalisierte Lernprogramme, die über die gesamte Belegschaft gestülpt werden, greifen zu kurz. Speziell junge Menschen erwarten sich entsprechend ihrer Lerngewohnheiten abgeholt zu werden. „QuickSpeech entwickelt deshalb durch Machine Learning einen Lernansatz, der die Bedürfnisse der Lernenden anhand von mehreren Parametern erkennt. Daraufhin passt QuickSpeech die Lerninhalte an die individuellen Lernmuster an“, erklärt Snizek wie künstliche Intelligenz funktioniert, „Beim ersten Einstieg füllt der Mitarbeiter einen kleinen Fragebogen aus, das ist die Basis für die präsentierten Lerninhalte. Durch seine Arbeitsweise – also ob er eher Videos anklickt, Podcasts hört, Quizfragen beantwortet oder sich in PDFs Hintergrundwissen aneignet – lernt ihn das System kennen und kann ihn in Folge mit immer besser personalisierten Lerninhalten versorgen. Natürlich bleibt so auch der Inhalt besser haften.“ Aktuell nutzen im Durchschnitt 75 Prozent der Mitarbeiter seiner Kunden die App täglich. Dabei kommt das Prinzip des Blended Learning zum Einsatz, welches schon bei 60 Sekunden Lernaufwand pro Tag zu nachhaltigen Erfolgen führt. „Wir möchten den Mitarbeitern die Lust am Lernen zurückgeben. Das gelingt, sobald Inhalte kurz, knackig und vor allem personalisiert sind“, so Snizek.
Prominente Investoren an Bord
Lukas Snizek gründete das Start-Up 2018 während seiner Studienzeit, heute kümmert sich das mittlerweile fünfköpfige Team um mehr als 20 Kunden, darunter Hornbach, card complete oder LKW Walter. Um seine App noch zukunfstfitter zu machen hat Snizek nun finanzkräftige Investoren an Bord geholt: der Baukonzern PORR sowie Business Angelina Nathalie Karré beteiligen sich strategisch am Unternehmen, weiters sagte die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft eine großzügige Förderung zu – in Summe fließen so demnächst 500.000 Euro auf das Unternehmenskonto.
PORR-CEO Karl-Heinz Strauss über das Investment: „Individuelles Lernen ist der Schlüssel zum Projekterfolg und zu sicheren Arbeitsbedingungen. Als Branchenvorreiterin im Bereich Aus- und Weiterbildung orten wir enorme Potenziale für Mobile Learning Lösungen. Mit der QuickSpeech Lernapplikation optimieren und automatisieren wir bestehende Prozesse und maximieren unser Baustellenmanagement.” Auch die in der Human Resources-Szene stark vernetzte Business Angelina Nathalie Karré steigt als Investorin ein: “QuickSpeech ist Pionier darin, personalisierte Lernerfahrungen auf ein sehr spielerisch leichtes Niveau zu bringen, von dem bereits heute tausende Mitarbeiter profitieren. Lern-Programme der Zukunft werden ohne Technologien wie dieser nicht mehr denkbar sein.” QuickSpeech wurde bereits als Finalist des Josef Umdasch Research Prizes der World Summit Awards in der Kategorie “Future Workplace” prämiert. Neben zusätzlichen nationalen und internationalen Preisen wurde das junge Start-Up auch als österreichischer Botschafter für die Social Innovation and Digital Learning Platform ausgewählt.
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