Akkordeonfestival in der Bühne

Großmütterchens Harmonika

Die Akkordeonistin Franziska Hatz stellte sich am Freitag in der Bühne mit zwei Bandformaten vor.

PURKERSDORF (bw). Die Erwartungen waren hoch gesteckt, denn das Quintett "Troi" hatte nicht weniger versprochen als einen "Abend für alle, die schon alles gehört haben."
Neue Töne waren auch tatsächlich zu hören: Barry O'Mahony holte Slides aus seiner Gitarre, die niemand darin vermutet hätte. Robin Gillard hatte ein Percussion-Instrument namens "Hang" mit dabei, das sich ganz nach jamaikanischen Steeldrums anhörte und Tino Klissenbauer spielte derart gefühlvoll auf seiner Ziehharmonika, dass es eine echte Freude war. Bandleaderin Franziska Hatz war im zweiten Teil des Konzerts vielleicht noch mehr in ihrem Element: Wild laut und tanzbar war die Disco-Pop-World-Mischung des Trios "Großmütterchen Hatz".

Ein Jahr Pause

Nach einem Jahr Pause war das seit 2000 von Friedl Preisl organisierte Internationale Akkordeonfestival bereits zum zweiten Mal in der Bühne Purkersdorf zu Gast: "Früher hatte die Harmonika einen schlechten Ruf als Heurigeninstrument, mit Otto Lechner kam die Trendwende auch in Österreich", sagte der Veranstalter.
Selbst Amateurensembles wie die Gruppe Walletschek pflegen mehr als nur die Tradition:

"Neben Volksliedern vom Balkan spielen wir auch neu komponierte Stücke von Richie Winkler",

erzählte die ehemalige Direktorin der Purkersdorfer Volksschule, Maria Stattin.
Auf ihrer "Landpartie" ließen die Harmonika-Künstler den sozialen Aspekt nicht zu kurz kommen: In der Pause sammelte Moderator Richard Weihs Spenden für die Wiener Tafel, die jede Woche 16.000 bedürftige Menschen verköstigt. Eine Herzensangelegenheit für Franziska Hatz, die im Brotberuf als Case-Managerin beim Fonds Soziales Wien arbeitet. Für den guten Zweck öffneten auch Verkehrsstadtrat Josef Baum mit Gattin Ulrike und Stadtamtsdirektor a.D. Burkhard Humpel gerne ihre Geldbörsen.