Hundstage erträglich gestalten

Ironischerweise nennt man die heißen Tage in der Mitte des Sommers „Hundstage“. Das hat mit den Sternen zu tun – die meisten Hunde möchten sich dann jedoch am liebsten verkriechen.

REGION PURKERSDORF (ae). Genau das sollte man ihnen auch gönnen: viel Ruhe im Schatten oder in kühleren Räumen. Es gibt keinen Grund, zu Mittag Gassi zu gehen oder am Nachmittag eine Runde Ball zu spielen. Für den täglichen Spaziergang heißt es, früh raus aus den Federn, damit man um sieben schon wieder zurück ist. Glücklicherweise sind wir im Bezirk mit viel Wald gesegnet, so lässt sich die Morgenrunde angenehm kühl gestalten.

Niemals nie!
Autofahren bei den Temperaturen am besten nur mit Klimaanlage und natürlich keinesfalls den Hund im Auto parken, nach dem Motto „Schnell mal einkaufen gehen“ – spätestens nach fünf Minuten in der Sonne wird es lebensgefährlich, selbst bei halb geöffneten Fenstern!

Schicke Sommerfrisur
Wie sehr ein Hund unter welchen Temperaturen leidet ist abhängig vom Individuum (Konstitution, Alter, persönliches Empfinden) sowie von der Rasse (Fell, Atemwege). Abgesehen von den erwähnten Verhaltensregeln kann man den lieben Vierbeiner noch zusätzlich unterstützen. „Das Scheren wird sehr kontroversiell diskutiert. Gerade bei älteren oder dunklen Hunden halte ich das aber, wenn es nicht raspelkurz ausfällt, für eine gute Idee,“ empfiehl Tierärztin Kerstin Lochner den Gang zum guten Hundefriseur, „Der kann auch die dicke Unterwolle ausbürsten oder die Haare sommerlich kürzen. Das hilft den Tieren erfahrungsgemäß sehr“.

Eis gefällig?
Weiters gibt es kühlende Decken auf Gel- oder Wasserbasis. Lochner: „Diese halten viel länger kühl als feuchte Tücher. Viele Hunde mögen diese erfrischenden Liegestellen, allerdings meistens erst nach einer kurzen Eingewöhnungszeit“. Noch ein letzter Tipp für Hunde, die im Allgemeinen keine Probleme mit dem Hals oder Magen haben: Eis anbieten! Das lässt sich aus Joghurt oder Topfen, versetzt mit kleinen Nassfutter- oder Hundewurststückchen, selbst herstellen – anrühren, in kleinen Portiönchen einfrieren und zwischendurch anbieten. Kühlt von Innen.

Rein ins Wasser
Frisches Wasser ist freilich die beste Kühlung – speziell gilt das für die Pfoten, die einzige Stelle am Hundekörper mit Schweißdrüsen. Im Garten leisten kleine Wassermuscheln gute Dienste. Oder man verbindet die Abkühlung mit einem Ausflug: ab an den nächsten Bach, von denen es im Wienerwald mehr als genug gibt, und an einer geeigneten Stelle etwas Zeit verplantschen. Etwa an der Wien in Purkersdorf beim Roten Kreuz oder um die Bahnstation Sanatorium in Richtung Christkindlwald. Wer ausgiebig gemeinsam baden möchte, muss allerdings etwas weiter fahren – unser ultimativer Tipp hierfür ist der Donaualtarm von Greifenstein. Hier machen die Hundstage selbst dem Hund Spaß!

Zur Sache
Erste Anzeichen drohender Überhitzung sind extremes Hecheln sowie Kreislaufprobleme: Hund sofort in den Schatten bringen und langsam(!) mit Wasser kühlen – bei den Beinen beginnen und über den Rumpf hocharbeiten. Trinkwasser anbieten, aber nicht zum Trinken zwingen. Sicherheitshalber nach erfolgter Abkühlung zum Tierarzt.