Immer weniger Verkehrstote: Wo dennoch Vorsicht geboten ist

Die Weidlingbachstraße soll mit einem Fahrbahnteiler entschärft werden, erklärt Bürgermeister Johann Novomestsky.
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  • hochgeladen von Tanja Waculik

REGION PURKERSDORF. Noch nie kamen auf Niederösterreichs Straßen so wenige Menschen wie 2016 ums Leben. 111 Menschen starben 2016 im niederösterreichischen Straßenverkehr, im Bezirk Wien-Umgebung waren es 5. Vor zehn Jahren waren es noch doppelt so viele. Das Land führt den Rückgang auf Baumaßnahmen zurück. Die Bezirksblätter haben sich in der Region Purkersdorf umgesehen, welche Strecken bereits entschärft wurden und wo noch Handlungsbedarf herrscht.

Weidlingbachstraße wird entschärft

In Tullnerbach soll in wenigen Monaten die Weidlingbachstraße, eine altbekannte Problemstelle, entschärft werden. „Mit einem Fahrbahnteiler wollen wir Verkehrsberuhigung reinbringen“, erklärt Bürgermeister Johann Novomestsky. Dabei werden auch die Haltestellenbereiche leicht versetzt und verbreitert. „Baubeginn wird ca. Ende März sein – ungefähr zwei bis drei Wochen wird’s dauern, je nach Witterung“, so Novomestsky. In einem zweiten Ausbauschritt innerhalb der nächsten Jahre soll ein zweiter Fahrbahnteiler sowie ein Gehsteig samt Parkflächen entlang der Weidlingbachstraße folgen. Schilder, Tafeln, Geschwindigkeitsanzeigen und Bodenmarkierungen zeigten kaum Wirkung, berichtet der Bürgermeister: „So etwas hilft leider nur kurzfristig. Die Leute gewöhnen sich dran, nach ein bis zwei Tagen ist alles wieder beim Alten.“
Zur Errichtung des Fahrbahnteilers beteiligt sich die Gemeinde Tullnerbach mit voraussichtlich rund 40.000 Euro an den Kosten, der Rest wird, nach einer Zusage von Landeshauptmann Erwin Pröll, vom Land NÖ finanziert. „Wir haben dort ständig versucht Maßnahmen zu setzen, aber es hat leider nicht gefruchtet. Ich hoffe dass wir’s mit dem Fahrbahnteiler und der weiteren Ausbaustufe in den Griff bekommen.“

Verkehrsberuhigung zeigt Wirkung

In den Griff bekommen hat man auch die ehemalige Kreuzung B13/B44, die durch den errichteten Kreisverkehr deutlich entschärft wurde. Novomestsky erinnert sich: „Früher gab’s da mehrmals wöchentlich Unfälle mit Blechschaden.“
Auch im Irenental wurde Ende vergangenen Jahres eine verkehrsberuhigende Maßnahme vollzogen, indem der Gehsteig bei einem Teilstück verbreitert wurde. "Es fehlt nur noch das neue Buswartehäuschen", erklärt der Ortschef. Sein Conclusio: "Die Fahrzeuge werden immer besser, viele alte Fahrzeuge sind längst ausgeschieden. Damit ist die Verkehrssicherheit schon größer, ich kann aber nicht sagen, dass die Leute disziplinierter fahren.“

Dichtere Rettungskette, sicherere Autos

Ferdinand Klein, stellvertretender Polizeiinspektionskommandant in Purkersdorf, erklärt sich die Lage durch mehrere Faktoren: "Die Autos werden jedes Jahr sicherer. Außerdem ist die Rettungskette dichter als noch vor einigen Jahren, z.B. kommt der Notarzthubschrauber jetzt auch in der Nacht." Die Verkehrskontrolldichte der örtlichen Polizei sei über die letzten Jahre auf einem "gleichbleibend hohen Niveau", erklärt Klein. Was bauliche Maßnahmen betrifft, erkenne er persönlich keinen zusätzlichen Bedarf in der Stadt Purkersdorf: "Aus meinen Augen wurde alles was möglich ist schon gemacht." Fahrbahnteiler, Fußgängerampeln, Radarboxen und Co. zeigen WIrkung in Purkersdorf.

Aufmerksamkeit und angepasstes Tempo gefordert

Auch Pressbaums Feuerwehrkommandant Alexander Knapp sieht die Entwicklungen im Fahrzeugbau als einen der wesentlichen Gründe: "Heute gibt es Unfälle, bei denen das Auto komplett zerstört wird, aber die Insassen oft unverletzt aussteigen können. Solche Unfälle hätten früher wahrscheinlich tödich geendet." Problematisch sei hingegen immer wieder noch die A1-Westautobahn, erklärt er, und dass obwohl im Pressbaumer Einsatzbereich zur Gänze ein neuer Fahrbahnbelag sowie bauliche Maßnahmen umgesetzt wurden: "Trotzdem werden die Unfälle nicht weniger. Kaum gibt es nach längeren Trockenperioden Niederschlag, kann man als Feuerwehr damit rechen, in Kürze zum Einsatz gerufen zu werden." Seiner Meinung nach müssten viele Fahrzeuglenker schlichtweg besser auf ihre Fahrweise achten und den Gegebenheiten anpassen. "Wir können es nicht belegen, aber die meisten Unfälle sind vermutlich auf überhöhte Geschwindigkeit, Unachtsamkeit oder schlechte Bereifung zurückzuführen. Dabei gelte bei Regen bereits Tempo 100. "Würden sich alle daran halten, hätten wir weniger Unfälle", so Knapp, und setzt fort: "Ab einem gewissen Punkt muss man einfach die Autofahrer wieder mehr in die Pflicht nehmen. Angepasste Geschwindigkeit und Aufmerksamkeit im Straßenverkehr, sind für viele wohl Fremdwörter."

Vorsicht: Zuzug bringt Verkehr

Er persönlich sehe auch im Ortsgebiet mögliche Probleme: Die Unfälle seien aufgrund des niedrigen Tempos zwar weniger heftig, doch starker Zuzug und zunehmender Verkehr könnten Unfälle, z.B. in Kreuzungsbereichen, erhöhen, "da es viele ungeregelte und unübersichtliche Kreuzungen gibt", so Knapp. Die Thematik rund um den vermehrten Einsatz von "Autopiloten" oder selbstfahrenden Autos, könne für Einsatzkräfte ebenfalls noch interessant werden – "aber das ist derzeit noch Zukunftsmusik."

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