Präsidentenwechsel am Landesgericht St. Pölten
ZENTRALRAUM NÖ (ip). In einem Festakt wurde nun der neue Präsident des Landesgerichts St. Pölten, Michael Schwanda, offiziell in sein Amt eingeführt. Gleichzeitig fand die Verabschiedung seines Vorgängers Franz Cutka, der seit 2010 dieses Amt inne hatte, im Beisein hochrangiger Gäste statt.
Musikalisch umrahmt vom Holzbläserensemble der Österreichischen Justizwachmusik gaben Wegbegleiter in ihren Ansprachen auch Einblicke vorwiegend in den beruflichen Werdegang der beiden Juristen. Cutka, den Ur-Wiener, hat es demnach vor 36 Jahren nach St. Pölten verschlagen, wo er weit über eine Normalbelastung hinausgehend, mit Ruhe, Freundlichkeit und Menschlichkeit seinen Aufgaben nachkam. Herausragend war dabei die vorbildliche Abwicklung des „Fritzl-Prozesses“, bei dem 2009 zahllose Medienvertreter aus der ganzen Welt den damaligen Vizepräsidenten Cutka stürmten.
Zwischen Paragrafen und Violinschlüssel
Es war ein Leben zwischen Paragrafen und Violinschlüssel, das der staatlich geprüfte Geigenlehrer mit Bravour meisterte. Für seine juristische Tätigkeit wurde er unter anderem mit dem silbernen Komturkreuz des Landes, sowie dem Hofratstitel der Republik ausgezeichnet. Dank für sein stets offenes Ohr erhielt der Pensionistenneuling sowohl von Richtern, als auch seitens der Mitarbeiter des umfangreichen Verwaltungsapparates.
Für Christian Pilnacek, Generalsekretär im Justizministerium, der aufgrund der politischen Turbulenzen in Österreich den nunmehrigen Ex-Justizminister Josef Moser vertrat, ist aber auch Präsident Schwanda kein Unbekannter. In ihrer gemeinsamen Zeit im Ministerium in Wien lernte er den Kommunikationsprofi als diplomatisch, eifrig und ehrlich kennen, der beruflich zwischen Rechtssprechung und Justizverwaltung pendelte. Zusammenfassend meinte Pilnacek: „Das Wir war dir immer besonders wichtig!“
Moderne Entwicklungen vorantreiben
Dieser Prämisse möchte Schwanda auch als Präsident am Landesgericht treu bleiben. Dem herzlichen Empfang und äußerst positiven Erstgesprächen in St. Pölten sollen nun Taten folgen, um die modernen Entwicklungen voranzutreiben. Dazu gehöre für ihn etwa die Digitalisierung der Verwaltung, sowie eine Entlastung auch des teils massiv überforderten Personals. Einsparungen, so Schwanda, sind nicht weiter zu verkraften. Einen besonders positiven Eindruck hat die hervorragend funktionierende Rechtssprechung in St. Pölten auf ihn gemacht. Mit aller Kraft und Loyalität möchte er als Präsident den Mitarbeitern sowohl in der Landeshauptstadt, aber auch in den Bezirksgerichten des Sprengels zur Verfügung stehen.
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