Pressbaums Krampus im Portrait: "Ich bin ein lieber Krampus"

PRESSBAUM. "Ich bin ein lieber und anschmiegsamer Krampus", erklärt Manfred Hebenstreit, während er sein von außen weihnachtlich dekoriertes und beleuchtetes Haus betritt. Seit 26 Jahren ist der Rekawinkler mittlerweile als Krampus in Pressbaum, Tullnerbach, Wolfsgraben und Eichgraben unterwegs und zieht auf Bestellung von Haus zu Haus.

Timing ist alles

Er nimmt am Schreibtisch Platz und holt eine mehrseitige Liste hervor: "Das sind alles Familien, die wir heuer zwischen 5. und 7. Dezember besuchen." Im Durchschnitt schafft das Trio, zu dem neben Heinz Kaineder als Nikolo auch Hebenstreits 12-jähriger Sohn als Junior-Krampus gehört, 30 bis 40 Familienbesuche in drei Tagen – der Zeitplan ist entsprechend streng: "Wir sind von 15.00 bis 21.00 Uhr unterwegs und haben einen 15-Minuten-Rhythmus, länger als 5 bis 8 Minuten können wir nicht bleiben."

Krampus mit Vorbereitung

Zur Vorbereitung gehört aber nicht nur die Terminkoordination. Alle Häuser werden vor der Tour einmal angefahren, um später sofort hinzufinden. Zudem müssen alle Kostüme überprüft und für jeden eine Ersatz-Garnitur angeschafft werden. "Das geht ja nicht, dass der Nikolo dann mit kaputtem Bart dasteht", weiß Manfred Hebenstreit und ist daher für jeden Fall gerüstet.
Doch zum Krampus-sein gehört mehr als nur ein Kostüm, erklärt er: "Ein Krampus sollte darauf achten, wie die Kinder reagieren und umsichtig sein. Wenn ich merke, dass ein Kind Angst hat, halte ich mich zurück." Alkohol während der Tour ist daher kein Thema.
Dass die Nikolo-Tradition eventuell abnehmen könnte, fürchtet Hebenstreit nicht – im Gegenteil: So manche Familie besucht er mittlerweile bereits in zweiter Generation – und dies will er auch noch möglichst lange tun: "Es ist wirklich schön, das mit den Familien miterleben zu dürfen und das Leuchten in den Augen der Kinder zu sehen."

Sie wollen einen Besuch von Manfred Hebenstreits Nikolo-Team? Tel.: 0664/8491037.