Wilfried erhält posthum Amadeus Award
Austropopstar Wilfried Scheutz wird nach seinem Tod im Juli 2017 für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
PRESSBAUM/WIEN (pa). Vorname und Stimme reichten um zu wissen, um wen es sich dreht. Für die Österreicher war er seit den frühen 70ern einfach nur der Wilfried. Als solcher prägte der in Bad Goisern geborene Ausnahmekünstler mit seinem beispiellos vielfältigen musikalischen Schaffen über Jahrzehnte hinweg die heimische Musikszene.
Dass Wilfried sowohl als Pionier der Neuen Volksmusik als auch als einer der bekanntesten Vertreter des Austropops gilt, macht klar: der Mann ließ seiner Kreativität stets freien Lauf, Genre-Grenzen kannte und wollte er nicht.
Unglaubliche Vielfalt
Daraus entstand eine ungeheure Vielfalt an musikalischem Schaffen. Von „Ziwui Ziwui“ in den frühen 70er Jahren, über 80er Rock bei „Highdelbeeren“ - das durchaus als sympathisches, schnitzelländisches Austro - NDW durchgehen darf – über seine Disco-Ausflüge bis zur Rückkehr zu den eigentlichen Wurzeln mit der Gründung von "4Xang" – eine A-capella Melange aus Jazz, Blues, Neuer Volksmusik.
Sich selbst treu geblieben
Spätestens mit "4Xang" zeigte sich, dass der raue, gegen den Strich gebürstet wirkende Wilfried mit all seinem Facettenreichtum der eigentliche Nukleus von dem war, was als Austropop tituliert wird. Er war es, der die Türen zu den anderen Genres aufstieß, sich nie um den Markt scherte, tat was er als gut und spannend erachtete und zeigte, dass sich verbiegen nichts bringt.
Mit seinem letzten famosen Werk „Gut Lack“ hat sich der Künstler und Mensch Wilfried im Juli 2017 verabschiedet. Wenn Wilfried am 26. April posthum im Wiener Volkstheater mit dem Lebenswerk-Amadeus geehrt wird, dann werden Generationen von Musikern und Musikfans innehalten und einem Mann gedenken, der die Popgeschichte Österreichs maßgeblich mitgeprägt hat.
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