Aufregung um angebliches "Burkiniverbot"
Die Grüne Liste Gablitz ortet bei der seit Ende Juli geltenden Verordnung bezüglich der Badebekleidung im Freibald einen Vorwand für Rassismus und Diskriminierung.
GABLITZ (bri). Seit Juli gelten im Freibad in Gablitz neue Bestimmungen bezüglich Badebekleidung. Ganzkörperbekleidungen sind jetzt gänzlich verboten, jedoch wie Bürgermeister Michael Cech betont, hat dies keinen Anti-musilimischen Hintergrund, sondern aufgrund der Hygiene.
Burkiniverbot ist unrichtig
Grüne-GR Florian Ladenstein: " Im Gablitzer Schwimmbad erstaunt seit Ende Juli ein neu erlassenes Verbot: „Aus hygienischen Gründen sind Ganzkörper-Badeanzüge im Schwimmbecken untersagt“ steht auf einem Schild am Eingang. Hier in Gablitz aufgrund der Stoffmenge oder den mehrheitlich muslimischen Trägerinnen pauschal davon auszugehen, dass sie dreckig wären, ist absolut inakzeptabel und diskriminieren". Zusätzlich verwundere man sich über die Vorgangsweise des Bürgermeisters, da es im Gegensatz zu anderen Gemeinden vor Einführung des Verbots keinerlei Diskussion im Gemeinderat oder in Ausschüssen gab.
Bürgermeister Cech: Herr Ladenstein kritisiert ein „Burkiniverbot“ im Gablitzer Schwimmbad. Das ist unrichtig, da wir als Schwimmbaderhalter kein Burkiniverbot verordnet haben, und schon gar in keinem Zusammenhang mit einer Diskussion über den Islam. Das ist mir sehr wichtig festzuhalten.
Wir haben – aufgrund vermehrter Beschwerden von Badegästen und aufgrund eines Gesprächs mit unserem Bademeister - einige Maßnahmen zu besserer Hygiene im Bad ergriffen.
Aus Sandkiste ins Becken
In diesem Sommer wurde Michael Cech bereits mehrmals von Badegäste damit konfrontiert, dass viele Gäste vor dem Baden nicht duschen. Es wurden entsprechende Hinweisschilder direkt an den Treppen ins Becken angebracht. Weiters gab es Beschwerden, dass Frauen (und das hat auch eine Dame in ganz offensichtlich nicht-muslimischer Ganzkörperkleidung betroffen) in dieser Ganzkörperkleidung nach Aussage von Badegästen – ohne zu duschen baden gehen. In einem Fall sogar direkt aus der Kindersandkiste. Cech: "Hygiene ist in einem öffentlichen Bad oberstes Gebot und dafür sind wir als Betreiber verantwortlich. Deshalb haben wir ein Hinweisschild angebracht, dass das Baden nur in angemessener Badekleidung erlaubt ist, das schließt jegliche Ganzkörperbekleidung wie etwa auch lange Hosen aus." Laut dem Bürgermeister ist bezüglich des Verbotes bisher noch keine einzige negative Rückmeldung bei ihm eingelangt.
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