Türke wegen fortgesetzter Gewaltausübung verurteilt
Türke misshandelte ständig im Rausch seine behinderte Freundin und bedrohte sie mit dem Umbringen. Jetzt musste er sich dafür vor Gericht verantworten.
REGION WIENERWALD/ST. PÖLTEN. „Wir waren beide meistens betrunken“, erklärte eine 25-jährige Rollstuhlfahrerin aus dem Wienerwald, die während ihrer Beziehung mit einem 38-jährigen Türken wöchentlich Schläge kassiert und mit dem Umbringen bedroht worden sein soll. Nach einer letzten Ohrfeige Ende Jänner 2016 erstattete sie Anzeige.
Eifersucht und Alkohol
„Also so schlimm war das gar nicht“, beschrieb sie den letzten Vorfall, bei dem auch sie mit 1,6 Promille auf den Mann losgegangen sei. Früher habe sie schon mehrfach blaue Flecken, Schwellungen und Prellungen davongetragen, wobei sie dem St. Pöltner Richter Slawomir Wiaderek ein Foto vorlegte, das sie mit einem blauen Auge zeigt.
Immer noch befreundet
Jetzt habe man eine freundschaftliche Beziehung. Sie sei sogar mit ihm zur Verhandlung gekommen. Der Beschuldigte bestätigte die Aussage sein Ex-Freundin, nur was die Häufigkeit seiner Gewaltattacken betraf, schwächte er sein Bekenntnis massiv ab. Als Motiv nannte er Eifersucht, die im Zusammenhang mit sehr viel Alkohol immer wieder zu Exzessen geführt habe, wobei auch die 25-Jährige nicht gerade zimperlich gewesen sei. Dass er sie bedroht habe, stimme auch nur zum Teil. Eine Nachricht mit „Du gehörst mir!“ konnte er jedoch nicht abstreiten.
Gnade vor Recht
Wiaderek ließ Gnade vor Recht ergehen und verurteilte den 38-Jährigen unter Berücksichtigung aller Milderungsgründe zu einer bedingten Freiheitsstrafe von sechs Monaten mit einer dreijährigen Probezeit (nicht rechtskräftig).
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