Business Brunch: "Die Branche ist im Umbruch"
Der Pressbaumer Thomas Gnaser über das Leben als Profi-Fotograf.
PRESSBAUM. Herr Gnaser, schlug Ihr Herz schon immer für die Fotografie?
THOMAS GNASER: „Ja, schon. Ich wurde von meiner Familie aber auch nicht dazu gedrängt. Ich bin schon der Vierte der Familie in der Branche. Ich habe schon immer mitgearbeitet und habe mir nie vorstellen können eine reine Bürotätigkeit zu machen. Ich wollte mit Menschen zu tun haben.“
Dank moderner Technik kann nun jeder technisch hochwertige Fotos machen. Was bedeutet das für Profi-Fotografen?
"Früher gehörte nicht nur das Fotografieren, sondern auch die Amateur-Fotoausarbeitung und der Fotohandel zu meinem Geschäft. Zu Zeiten der analogen Fotografie, das heißt als man noch auf Film fotografiert hat, brauchte man neben der Kreativität natürlich auch Wissen aus der Physik, Chemie und Technik. Heute kann sich jeder, der das nötige Kleingeld hat, eine gute Kamera kaufen."
Wie haben Sie diesen Umbruch bewältigt?
„Wir sind sehr breit aufgestellt. Unser Angebot reicht von Pass- und Bewerbungsfotos über Architekturfotos und Porträts bis hin zu Schul- und Kindergartenfotografie. Ich hatte das Glück, dass ich rechtzeitig bemerkt habe, dass auch die Ausarbeitung von digitalen Fotos langsam abstürzt. Viele Kollegen nagen heute noch daran.“
Wie sehen Sie die Zukunft der Branche?
„Problematisch wird’s, wenn die Generation nachrückt, die das technische Wissen nicht mehr erklärt bekommen hat. Fotograf als Lehrberuf gibt’s ja heute nicht mehr. Heutzutage kann im Prinzip jeder ein Gewerbe als Fotograf anmelden. Den fotografischen Nahversorger im Ort wird es so, glaube ich, nicht mehr lange geben. Als Unternehmer muss man sich etwas einfallen lassen, damit man da mitschwimmt.“
Haben Sie Tipps für ambitionierte Hobby-Fotografen?
„Ich würde auf die Bildaufteilung achten. Zum Beispiel indem man den Horizont gerade hinbringt und eine Laterne nicht unbedingt mittig fotografiert, sondern eher am Rand. Außerdem sollte man sich mit den technischen Raffinessen der Kamera beschäftigen.“
WORDRAP mit Thomas Gnaser:
Zum Frühstück gibt's für mich... nur Kaffee.
Wäre ich nicht Fotograf geworden, wäre ich jetzt... in Australien.
Mein liebstes Fotomotiv... sind Personen.
Zwei Dinge für die einsame Insel... ein Buch von Viktor Frankl und Geduld.
Mein schönster Urlaub... war eine Reise durch Südostasien.
Am Fotografieren gefällt mir... die Spontanität.
Diese Fähigkeiten braucht ein Fotograf... Kreativität und Verlässlichkeit.
In meiner Freizeit... widme ich mich meinem Hund.
Wäre ich einen Tag Bürgermeister... ich bin sehr zufrieden mit dem jetzigen Bürgermeister und habe keine Ambitionen ihn abzulösen (lacht).
GAST UND WIRTSCHAFT
Pizzeria-Ristorante Danijele
Haupstraße 11, Pressbaum
Wir trafen Profi-Fotograf Thomas Gnaser zum Business Brunch in der dem Fotostudio Gnaser nahe gelegenen Pizzeria Danijele in Pressbaum. Trotz der Mittagshitze während des Interviews ließ es sich mit kühlen Getränken auf der schattigen Terrasse des Lokals bequem aushalten.
Hitze-bedingt war unserem Interviewpartner Thomas Gnaser jedoch nicht nach Essen zumute, er entschied sich stattdessen für ein großes Soda Zitron. Die Pizzeria Danijele hat jedoch weit mehr zu bieten: Neben leckeren Pizzas in vielen Variationen werden auch allerlei italienische Spezialitäten geboten: Ob Spaghetti, Fleisch, Fisch oder Pizza – alle Speisen können auch telefonisch bestellt und abgeholt werden.
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