Altenpflege: Wir kümmern uns

Gerhard Reheis, Alois Oberer und Peter Mittermayr diskutierten die Zukunft der Altenpflege im Bezirk. | Foto: SPÖ
  • Gerhard Reheis, Alois Oberer und Peter Mittermayr diskutierten die Zukunft der Altenpflege im Bezirk.
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  • hochgeladen von Elisabeth Rosen

BREITENWANG. Bis zum Jahr 2022 wird die Tiroler Bevölkerung voraussichtlich um 10,5 Prozent wachsen, der Anteil der über 85-Jährigen hingegen um 83 Prozent.

„Allein diese zwei Zahlen zeigen, wie groß der Handlungsbedarf für die Politik ist, um die Pflege und Betreuung von alten und älteren MitbürgerInnen in den nächsten zehn Jahren sicherzustellen“, sagt SPÖ-Soziallandesrat Gerhard Reheis. Mit dem Strukturplan Pflege hat das Land Tirol auf Reheis’ Initiative die dafür nötigen Weichen gestellt und auch finanziell Vorsorge getroffen, indem das Sozialbudget mit den Anforderungen mitwachsen wird. Der Strukturplan wurde den Systempartnern bereits präsentiert und sieht vor allem bei den mobilen Diensten eine enorme Leistungssteigerung vor: Bis 2022 soll es 40 Prozent mehr Leistungsstunden geben. Aber auch Heimplätze müssen geschaffen, alternative Wohnformen, Tagesbetreuung, Übergangs- und Kurzzeitpflege ausgebaut werden. Im Bezirk Reutte heißt das 14.300 Stunden mehr in der mobilen Pflege und zusätzlich 34 Heimplätze.

„Kümmerer“ Reheis
Bei einer öffentlichen Veranstaltung gestern Abend in Breitenwang wurde dieses Vorhaben auch mit der Bevölkerung diskutiert. „Das Thema Pflege betrifft ja wirklich jede und jeden und ich möchte, dass die Tirolerinnen und Tiroler keine Angst vor dem Altwerden haben. Sie sollen wissen, dass ich mich um ihre Betreuung und Pflege kümmere“, so Reheis.

Qualifiziertes Personal
Das bedeutet auch, dass mehr Mittel für die Ausbildung von qualifizierten Arbeitskräften in den Gesundheitsberufen zur Verfügung stehen. „In der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Reutte wurde bereits in den vergangenen zehn Jahren das Ausbildungsvolumen verdoppelt und wir brauchen eine solche Verdoppelung auch in den kommenden zehn Jahren“, sagt der Direktor dieser Schule, Peter Mittermayr. „Damit das gelingen kann, muss die Zahl der Praktikumsplätze mitwachsen, denn mit diesen sind wir derzeit am Limit.“ Allerdings nehmen 85 Prozent der DiplompflegerInnen nach ihrer Ausbildung einen Job im Krankenhaus an. „Junge Leute drängen nicht in die Altenpflege, deshalb setzen wir verstärkt auf WiedereinsteigerInnen“, so Mittermayr.

Die beiden Außerferner Heime gemeinsam führen
Eine bessere Bündelung aller mit der Pflege befassten Kräfte fordert der Reuttener Bürgermeister Alois Oberer. „Sprengel und Heime dürfen nicht in Konkurrenz zueinander stehen.“ Oberer spricht sich auch klar für eine gemeinsame wirtschaftliche Führung der beiden Außerferner Heime aus. „Manche Gemeinden bezahlen keinen Investitionsbeitrag für ihre BürgerInnen, wenn diese nicht im Verbandsaltersheim untergebracht werden können. Das führt dann dazu, dass BewohnerInnen ein zweites Mal übersiedeln müssen, wenn dort ein Platz frei wird – für alte Menschen eine Zumutung“, so der Reuttener Bürgermeister.

In der anschließenden regen Diskussion stand vor allem der oft mangelhafte Informationsfluss im Mittelpunkt und man war sich einig, dass ein Care- oder Casemanagement hier zu einer Besserung der Situation führen könnte.

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