Ausflugsfahrt führte Museumsverein ins Archäologische Museum und Ferdinandeum

Prof. Müller erläuterte anschaulich die beeindruckenden Kunstwerke.
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  • Prof. Müller erläuterte anschaulich die beeindruckenden Kunstwerke.
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Grünes Haus bietet ein vielseitiges Rahmenprogramm zur aktuellen Ausstellung „Entdeckt! Archäologie im Außerfern“

Die aktuelle Sommerausstellung mit dem Thema Archäologie spricht viele Einheimische und Gäste an, wie die hohen Besucherzahlen sowohl im Museum als auch bei den Vorträgen zeigen. Zahlreiche Interessierte nahmen auch an der Ausflugsfahrt nach Innsbruck teil, die in gewohnter Weise vom Museumsverein organisiert wurde.
Die erste Station war das Archäologische Museum Innsbruck am Standort ATRIUM – Zentrum für alte Kulturen am Langen Weg 11.
Das 1869 gegründete Museum zeigt eine außergewöhnliche Sammlung von Abgüssen, Kopien und Originalen griechischer, antiker und römischer Kunst.
Die Entstehung der Abgüsse, die zum Teil fast 150 Jahre alt sind, war hochinteressant. Solche Abgüsse würden in der heutigen Zeit vielfach nicht mehr möglich sein.
Zu bestaunen gab es auch eine reiche Sammlung an römischen Kaiserportraits.
Die Büsten der Herrscher und oftmals auch ihrer Frauen wurden mit Brustausschnitt angefertigt und im gesamten römischen Weltreich verteilt, um dem Volk ein Bild zu vermitteln, das sonst nur sehr kleinformatig den Münzen zu entnehmen war.
Dabei wurden auch Modetrends vermittelt und vom Volk die jeweiligen Frisuren, die Barttracht, der Schmuck und die Kleidung eifrig kopiert, so wie das auch bei heutigen Berühmtheiten der Fall ist. Oftmals wurden Büsten auch als Einsatzköpfe mit Zapfen angefertigt, um sie in bereits vorhandene Statuenkörper einzufügen, die den Kaiser dann als Feldherrn oder Staatsmann zeigten.
Zu sehen waren auch Objekte aus dem Vorderen Orient und der Urgeschichte, darunter eine beeindruckende überlebensgroße Darstellung eines archaischen Jünglings, sowie eine vielteilige Szene aus dem trojanischen Krieg.
Bei der kurzweiligen und anschaulichen Führung von Ass.-Professor Mag. Dr. Florian Müller, die mit viel Fachwissen und mitreißender Begeisterung durch das Haus führte, konnte auch ein Blick in die Restaurierungswerkstatt und die Arbeitsräume der Studenten geworfen werden. Derzeit sind ca. 200 Studierende an der Universität Innsbruck im Fach Archäologie inskribiert und auch Seniorstudenten sind herzlich willkommen.
Nach einem gemütlichen Mittagessen in der Altstadt bummelte die Gruppe ins Ferdinandeum zur Führung in der Ausstellung „Cranach natürlich“. Diese Schau widmet sich den Naturschilderungen des Malers Lucas Cranach d. Ä. (1472 – 1553), der einer der bedeutendsten deutschen Maler, Grafiker und Buchdrucker der Renaissance war. Berühmt wurde er u.a. durch seine Lutherportraits, Venusdarstellungen und Madonnenbilder. Er illustrierte auch das Gebetbuch von Kaiser Maximilian und eine Ausgabe der Bibel. Anhand der Bilder des Heiligen Hieronymus wird im Ferdinandeum der Blickwinkel des Malers auf die Natur beleuchtet. Die vielen Darstellungen, die Cranach und seine Werkstatt im Laufe der Jahre geschaffen haben, zeigen den populären Heiligen anstatt wie üblich als Büßer in der Wüste in einem wilden, üppigen Wald, der von realistischen Tieren und Pflanzen, aber auch von allegorischen Fabelwesen bevölkert ist. Durch die Ergänzung der Bilder mit wertvollen Büchern aus dieser Epoche und naturwissenschaftlichen Exponaten gewann der Besucher einen lebhaften Eindruck des Zeitalters, in dem die Kunstwerke entstanden.
Die Werkstatt von Lucas Cranach, beheimatet im Wittenberger Schloss, war berühmt für ihre Produktivität und schuf mutmaßlich rund 5000 Gemälde. Cranach produzierte in Serie: Er ließ Figuren und Motive der Einfachheit halber abpausen, führte Arbeitsteilung ein, bot festgelegte Formate an, arbeitete mit Variationen und Vervielfältigungen. Er führte das produktivste Atelier des 16. Jahrhunderts und verkaufte auf Bestellung mit kurzer Lieferzeit. Derart tatkräftig und effizient konnte er auch die Ideen der Reformation bildnerisch umsetzen. Der Künstler war zudem als Apotheker, Bürgermeister, Papierhändler und Verleger tätig.
Es blieb auch noch etwas Zeit, um sich weitere Werke im Ferdinandeum anzuschauen, bevor der Bus wieder nach Reutte aufbrach, wohin die Gruppe mit vielen neuen Eindrücken und gut gelaunt zurückkehrte.
Das Ausstellung „Entdeckt – Archäologie im Außerfern“ im Museum im Grünen Haus ist jeweils Dienstag bis Samstag von 13 – 17 h geöffnet.
Am Donnerstag, 4. Oktober ist das Museum bis 19 h geöffnet. Um 17:30 h findet eine kostenlose Führung in der Ausstellung durch Kurator Mag. Ulrich Kössler statt.
Am Samstag, 13. Oktober findet die Lange der Nacht der Museen im Außerfern zwischen 18 – 23 h statt, eine Museumsführung speziell für Kinder wird um 18:30 h angeboten.

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