Kampf der Pandemie
Bezirk ist von den Ausreiseverboten besonders betroffen

Bei der Kontrollstelle in Musau werden sämtliche Fahrzeuge, bzw. deren Insassen, genau kontrolliert. | Foto: Hartman
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  • Bei der Kontrollstelle in Musau werden sämtliche Fahrzeuge, bzw. deren Insassen, genau kontrolliert.
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AUSSERFERN (rei). Wer glaubte, dass mit den Lockerungen in Österreich das Leben in Zeiten der Pandemie einfacher wird, musste in den vergangenen Tagen miterleben, dass das Gegenteil der Fall ist. Jedenfalls in Tirol. Das Land ist abgeschottet, bzw. eingeriegelt. Das Außerfern als Grenzbezirk ist besonders betroffen.

Glaube Sie, dass sich die Situation rund um die Coronamaßnahmen rasch ändern wird?

Wer innerösterreichisch nach Vorarlberg oder Salzburg ausreisen will, kann das seit vergangener Woche nur mehr mit einem negativen Coronatest tun. Die Ausreisemöglichkeiten ins Ausland, also nach Italien oder Deutschland, wurden am Wochenende seitens unserer Nachbarn noch weiter verschärft, bzw. schier unmöglich gemacht.
Der Aufschrei ist riesig, die Auswirkungen auf unser Land noch nicht wirklich absehbar. Aus Außerferner Sicht sind es die Regelungen in Fahrtrichtung Deutschland, welche viele Bürger treffen und ebenso die heimische Wirtschaft.
Die Zahl der Berufspendler ist groß. Betroffen sind Dientsnehmer, die im Bezirk Reutte wohnen und in Bayern, speziell im nahen Allgäu, arbeiten, ebenso aber Deutsche, die ihren Arbeitsplatz auf Tiroler Boden haben.

"Uneuropäische" Maßnahme

„Die Abschottung Deutschlands ist unverhältnismäßig und uneuropäisch. Mit dem Verwirrspiel um mögliche Ausnahmen für Pendler hat Deutschland für massive Verunsicherung im Bezirk gesorgt. Die jetzige Regelung ist ein Schlag ins Gesicht zahlreicher Grenzpendler und absolut inakzeptabel", ärgert sich auch Tirols Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann.
Die Außerfernerin verurteilt die Einreiseverbote nach Deutschland und sieht in den Verordnungen unserer Nachbarn auch keine erkennbaren Vorteile, um das Virus zu bekämpfen: "Von dieser Vorgehensweise wird sich das Virus nicht beeindrucken lassen. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen, die durch das Hochfahren der Grenzen entstehen, sind aber massiv!"
Ledl-Rossmann fordert daher "dringend Ausnahmeregelungen für die hunderten Berufspendlerinnen und -pendler aus dem Bezirk und jene Menschen, die aus familiären Gründen über die Grenze müssen!“

Bahnverkehr wurde eingestellt

Noch bevor Deutschland die Einreiseregelungen verschärfte und die Fahrt nach Deutschland im Grunde für nahezu alle Tiroler unmöglich machte, schränkte die Bundesrepublik den öffentlichen Verkehr massiv ein. Seither rollen keine Züge mehr aus Deutschland in Richtung Tirol, bzw. umgekehrt.
Auch hier ist das Außerfern stark betroffen: Die Außerfernbahn steht jetzt still. Sie ist die Verbindung von Pfronten über Reutte und Ehrwald in Richtung Garmisch, und von hier weiter nach München bzw. Innsbruck.
Auf Außerferner Boden ist die Bahn eine wichtige Nahvekehrsstrecke von Vils in Richtung Reutte, bzw. vom Ehrwald in Richtung Reutte. Im Moment müssen Fahrgäste aber auf Busse des öffentlichen Nahverkehrs ausweichen, um sich innerhalb des Bezirks zu bewegen. Ein Grenzübertritt mit Bussen ist derzeit überhautpt nicht möglich.
Wie lange die neuen Regelungen, die von Deutschland aus eingesetzt wurden, gelten, ist derzeit unklar. Die Ausreiseregelungen in Richtung Vorarlberg bzw. Salzburg sollten am 21. Februar enden.

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