Fernpassstraße
Bgm. Wachter: "So kann es nicht weitergehen!"

Bgm. Sieghard Wachter fordert Maßnahmen gegen den vielen Verkehr. | Foto: Reichel
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Die Anrainer leiden zunehmend unter dem vielen Reiseverkehr. Die Suche nach den "Schuldigen" läuft. Die Gemeinden sind es nicht, sagt Musaus Gemeindechef Sieghard Wachter.

MUSAU. "Es waren gut 150 Anrufe an einem einzigen Sonntag!" Wenn sein Handy klingelte, wusste Sieghard Wachter zumeist schon vor dem Abheben, welches "Anliegen" sein Gegenüber wohl haben wird: Es ging immer um das Verkehrsthema, genauer gesagt um die unzumutbaren Zustände, die seit geraumer Zeit an vielen Wochenende die Gemeindebürger von Musau belasten.

Musau ist besonders betroffen

Die Musauer Bevölkerung leidet unter der Verkehrssituation besonders arg. Weiterhin sind viele Autos auf ihrem Weg in Richtung Süden auf dieser Straße unterwegs, obwohl sie hier gar nicht fahren dürften. Erst in Pflach werden sie zurück geschickt. Musau versinkt derweil im Reiseverkehr.
"Es kann doch nicht sein, dass sich die Musauer am Wochenende nicht mehr auf ihre Terrassen und Balkone sitzen können, weil der Verkehr so nervt", sagt Wachter und ergänzt:

"Die Musauer Bevölkerung ist bocksauer. Und ich bin es auch!"

Gespräch auf der BH Reutte

Nicht zum ersten Mal wurde Wachter daher bei den Behörden vorstellig. Wachter bat einmal mehr um ein Gespräch und wurde dann auch zu einem solchen eingeladen. Im Beisein von Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf und Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann schilderte Wachter die Problematik.
Dass die Problemlösung schwierig ist, ist Wachter bewusst. Selber glaubt er nicht, dass man auf Tiroler Seite viel bewirken kann. Das "Übel" müsse auf deutscher Seite angegangen werden.

Halb Europa will duchs Außerfern

"Wenn halb Europa durch das Außerfern fahren will, sind Staus unvermeidlich!", ärgert sich Wachter und drängt daher auf eine bessere Verkehrsaufteilung. Und die müsse in Deutschland ansetzen.
Aus der Verantwortung entlässt er die heimischen Politiker und Behörden aber ebenso wenig, wie die Vertreter der Wirtschaft. An ihnen liege es, den bayerischen Nachbarn zu mehr Einsicht zu drängen, besser noch, endlich richtig Druck zu machen.
"Wir kleinen Bürgermeister können doch gar nichts bewirken, wir sind da nur Bittsteller", ärgert er sich und malt ein übles Szenario an die Wand: "Wenn bei uns im Ort an so einem Tag jemand einen Herzinfarkt hat, dann muss er hoffen, dass wir Flugwetter haben, sonst könnte es schlimm ausgehen."

Sorge vor weiteren Stautagen

Dass ausgerechnet jetzt auch noch die Außerfernbahn seit Wochen stillsteht, ist für Wachter endgültig unverständlich, mehr noch, absolut inakzeptabel. Auch hier müsse endlich etwas passieren. Selber habe er in den vergangenen Monaten und Jahren viele Anregungen gemacht, mit der Umsetzung hapere es aber. Eines ist für ihn klar: So wie es ist, darf es nicht bleiben. Laut Kalender ist die Hauptreisezeit jetzt aber vorerst einmal vorbei. Wachter glaubt daran aber nicht so wirklich: "Jetzt fahren die in den Urlaub, die die Ferienzeit meiden", weiß er aus seinen Beobachtungen und rechnet mit weiteren Stautagen im Herbst.

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Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

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