130. Todestag Königin Marie von Bayern am 17. Mai 2019
Die Königin des Lechtaler

Königin Marie als Bergsteigerin | Foto: gemeinfrei
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Vom Lechtal aus gesehen, ist es sehr weit bis nach Wien. Wien mit der Hofburg, mit Schönbrunn, mit dem Kaiser. Doch die Lechtaler hatten eine Königin, die war ihnen ganz nah. Es war die Königin Marie von Bayern, Mutter von König Ludwig II. von Bayern. Elbigenalp hatte sie zu ihrem “Residenzdorf” auserkoren, um das sie sich auch liebevoll kümmerte. Sie ließ regelmäßig die Straßen ausbessern und alle Hütekinder bekamen auf ihre Kosten neue Schuhe. Sie war eine Wohltäterin für das ganze Außerfern, übernahm Patenschaften und stiftete zugunsten der notleidenden Bevölkerung. Einige Zeugnisse ihrer Großzügigkeit sind in der Wunderkammer Elbigenalp zu sehen. Als leidenschaftliche Bergsteigerin - ihrer Zeit weit voraus - erklomm sie so manchen Gipfel und genoss die Freiheit von Etikette und Zwängen, die ihr die Bergwelt bot. Ihre Seele flog hoch und flog weit. Ausschnitte des Lebens der Königin hat Claudia Lang-Forcher in dem Theaterstück "Marie - die Alpenrosenkönigin" dargestellt.

Aufgewachsen ist Königin Marie von Bayern als Preußische Prinzessin im Schloss Fischbach in Schlesien. Dieses Schloss gleicht ganz erstaunlich dem Schloss Hohenschwangau. Und so war es, als Marie zum ersten Mal vom Alpsee aus zum Schloss Hohenschwangau hinauf sah, eine Liebe “auf den ersten Blick”. Hier richtete sie sich eine Hofhaltung ein. Da König Ludwig II. auch die Hauptstadt München den Rücken kehrte, wo er nur konnte, gab es dann auch noch die Hofhaltung von König Ludwig II. in Hohenschwangau, was zu beengten Verhältnissen in Hohenschwangau führte. So standen nach einem Verzeichnis vom August 1864 für beide Hofhaltungen insgesamt 31 Wagen in Hohenschwangau bereit. Eine gewisse Entlastung der Enge ergab sich ab dem Jahr 1867, als die Königinmutter zunehmend nach Elbigenalp auswich und sich dort häuslich einrichtete. Im Jahr 1872 weilte sie sechsmal dort, 1873 nahezu sieben Wochen ununterbrochen.

Am 17. Mai 1889 las ihr Pfarrer Waibl aus Elbigenalp die Messe. Kurz darauf fiel Marie "in die Züge" und verstarb im Schloss Hohenschwangau. Die Gemeinde Schwangau ehrt Königin Marie am 17. Mai 2019 mit einem Gedenkgottesdienst in der Orangerie des Schlosses Hohenschwangau. Am 15. Mai 2019 gibt es einen Vortrag von Dr. Martha Schad im Museum der Bayerischen Könige in Hohenschwangau.

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