Huanza - Außerferner Kulturzeit 2019
Eine weitere Huanzawoche ging ins Land ...

Rainer Panitz
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... und der Kulturherbst schreitet rasch voran. Reiner Panitz von den „Mehlprimeln“ präsentierte in Ehenbichl am Donnerstag seine Lieder und Gedichte auf kleiner Bühne solo. Unter dem Titel „Weltgeistfunken“ spielte Panitz mit Gitarre und Harfe und sprach mit unermüdlichem Eifer und Vergnügen über aktuellen politische, gesellschaftskritische oder auch ökologische Themen. Panitz griff  Geschichten auf, widmete sich Problemen und sinniert über die Welt, wobei er stets mittels feinsinnigem Humor und genauer Beobachtungsgabe gedichtet, erzählt und kommentiert hatte. Ein Abend, der dem Publikum nicht nur viel zu lachen bot, sondern auch zum Nachdenken anregte.

Fake Drunken Warrior

Tags drauf am Freitag wurde es dann in Breitenwang sehr Experimentell.
Ausgangspunkt der Performance von Paolo Baccarani und Musiker Andreas Tentschert ist, so die Künstler, die filmische Darstellung des „drunken“-Kampfstils in Wuxia- und Kampfkunstfilmen. In der chinesischen Kampfkünste-Tradition imitieren verschiedene Stile das Verhalten eines betrunkenen Menschen, wobei sich der Held in der filmischen Fiktion meistens ganz konkret betrinkt, um dann mit schwankenden Bewegungen und erstaunlicher Effizienz zu kämpfen.
Die schattenreiche Figur des betrunkenen Kriegers wurde in Fake Drunken Warrior zur Metapher für diese schwankende Dynamik des Heldenhaften. Eine unwahrscheinlich herausragende Leistung von Baccarani, der an diesem Abend nicht nur Kondition, sondern auch ein sensationelles Körpergefühl unter Beweis gestellt hatte. Zu den hypnotischen Bewegungen spielte Tentschert sein Klavier wie es wohl kaum ein anderer je tat und auch oftmals nicht nach Klavier klang. Nicht nur Tasten waren im Einsatz, Tentschert spielte mit Sehne, zupfte an den Seiten, klopfte auf Instrument und setzte selbst ein Glas Wasser noch als passendes Werkzeug ein. Die Töne, die er so dem Flügel entlockte, bildeten den perfekten Rahmen zu Baccaranis Tanz. Eine der aufwendigsten Produktionen was die Technik in Breitenwang angeht, einen ganzen Tag waren die Beleuchter in Breitenwang mit der Abstimmung von Licht, Farbe und Dunkelheit beschäftigt. Das Ergebnis hat das Publikum ungemein Begeistert und hinterlässt noch lange sehr viel Gesprächsstoff.

Damit war die Kulturwoche noch nicht zu Ende, am Samstag durfte im Laufe des Tages der Umgang mit dem Cajon erlernt werden. Alexander Wiedemann brachte einige der „Kisten „ mit und erarbeitet in kleiner Runde die Grundlagen der Percussionbegleitung.

Big Band Außerfern

Später am Abend fand sich die BigBand Außerfern, nach zehn Jahren, wieder an dem Ort ein, an dem alles einst begonnen hatte.
Als Andreas Kopeinig im Jahr 2009 einen Bigband-Workshop mit abschließendem Konzert im Kulturhaus in Pflach ausschrieb, ahnte niemand mit welchen Erfolgen dieses Projekt belohnt werden würde.
Neben vielen Konzerten im Bezirk war die Bigband auch außerhalb der Bezirksgrenzen unterwegs, wie zum Beispiel im Treibhaus im Innsbruck oder bei einem Kulturfestival in Niklasdorf in der Steiermark.
Beim Jubiläumskonzert hatte Kopeinig nicht nur zahlreiche Gäste im Pflacher Kulturhaus, sondern auch viele ehemalige Mitglieder der Band mobilisiert, die den Abend mit der aktuellen Besetzung bestritten.Am Programm stand ein Querschnitt durch die Bigband-Musik, der im Lauf der 10 Jahre erarbeitet wurde, von Swing über Jazz-Rock bis hin zu eigenen Kompositionen von Andreas Kopeinig.

Besonders hervorgetan haben sich die drei Damen vom Mikrofon, Iris Schmid, Paula Hosp und Jutta Wagener, die abwechselnd und zum Schluss auch zusammen mit der Bigband gesungen haben. Was verbindet einen Hip-Hop¬per und eine BigBand?
Der Rapper Ham Borowa, der im Vorjahr beim Kellerei-Fest im Park mit der Bigband aufgetreten ist, schien das auch nicht genau zu wissen aber das Ergebnis dieser Zusammenarbeit konnte sich hören lasen und hatte gewaltigen Tiefgang, das war unbestritten einer der Höhepunkte des Abends. Das Ganze wurde am Ende zurecht mit dem Wunsch nach Zugaben und Standing Ovation belohnt.

Für die kommende Woche sind noch drei Veranstaltungen offen. Da wäre zunächst „TOI“ in Grän. TOI ist eine Tiroler Band mit mundartgerechterHaltung. Rock, Funk, Soul und Pop treffen in einer googlerunden Welt auf Texte im Pitztaler Dialekt. Marc Hess und seine Gospelsinger treten in der Breitenwanger Kirche am Sonntagvormittag auf und gemeinsam mit der „Nacht der Museen - Außerfern“ gibt Georg Clementi seine Zeitenlieder am 12. Oktober in der Kellerei.

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