Einstieg des „Bäderkönigs“ teilt die Meinungen massiv

REUTTE (rei). Der Name Heinz Steinhart ist derzeit wohl einer der von Reuttener Bürgern am meis-ten im Internet gesuchten. Seit bekannt wurde, dass der deutsche Badbetreiber beim Ehrenbergbad einsteigen will, möchten viele wissen, wer der Mann ist.

An Geschichten mangelt es im Internet nicht. Heinz Steinhart wird gerne als deutscher „Bäderkönig“ bezeichnet. Es sind Medienberichte, die über erfolgreiche Schwimmbäder und Thermen berichten, es sind aber auch Berichte, die das Vorleben des Unternehmers beschreiben. Und dieses ist von Höhen und Tiefen geprägt. Sein wohl größtes Tief führte ihn für 37 Monate ins Gefängnis. Steuerhinterziehung und Betrug lautete der Vorwurf. Damals, Anfang der 1990er-Jahre, war Steinhart aber nicht im Bädergeschäft tätig, sondern als Bankier. Nach seiner Entlassung baute er ein wahres Bäderimperium auf. Jetzt möchte er in Reutte einsteigen (wir berichteten).

Seit vergangene Woche die ersten Berichte über dieses Vorhaben erschienen sind, wird heftigst diskutiert, ob ein Einstieg des Deutschen wirklich wünschenswert ist. „Die Meinungen gehen auseinander. Wenn man als Gemeinde aber so ein Angebot bekommt, dann ist man geradezu verpflichtet, dieses zu prüfen“, ist Bürgermeister Luis Oberer überzeugt.

Im Moment ist die Zeit das größte Problem. Die Arbeiten am neuen Bad sind bereits weit fortgeschritten. Oberer: „Wir versuchen jetzt, die Bauarbeiten für ein paar Wochen zu drosseln. Diese Zeit brauchen wir, um die Verträge zu erstellen und alles zu prüfen.“

Ein erster Vertragsentwurf wurde der Marktgemeinde am Montag vorgelegt. Fest steht für den Reuttener Bürgermeister, dass Reutte nicht mehr als die kalkulierten 13,7 Mio. Euro für das Bad ausgeben kann. Alles, was darüber ­hinausgeht, muss Steinhart zahlen. Und damit da nichts passieren kann, will die Gemeinde eine Bankgarantie in Höhe der Zusatzkosten, und die sollen 5,5 bis 6 Mio. Euro betragen. Eines ist für Oberer aber klar: „Die Chance, die sich geboten hat, ist groß. Das Risiko aber auch!“

Oberers Vize, Dietmar Koler, hat festgestellt, dass die Meinungen in der Bevölkerung weit auseinander gehen: „Ein Teil schreit juhu, der andere Teil sagt, Finger weg.“ Daher werde man den Vertragsentwurf auf Herz und Nieren prüfen. „Und dann müssen wir die ‚Schneid‘ haben, und ja oder nein sagen.“

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