Damit die Eigenerzeugung steigt:
EW Reutte wollen ihre Kraftwerke modernisieren

Die Elektrizitätswerke Reutte betreiben mehrere Anlagen in ihrem Gebiet, um Strom zu erzeugen und zu verteilen. | Foto: Reichel
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Der größte heimische Energieversorger möchte seine Strom-Eigenerzeugung erhöhen und damit die Versorgungssicherheit verbessern.

AUSSERFERN (rei). Einhergehend mit der Ankündgung, die Strompreise im Versorgungsgebiet anheben zu müssen, erläuterte EWR-Vorstand Dr. Christoph Hilz auch allfällige Vorhaben im Bereich der eigenen Kraftwerke.
Der trockene Sommer ließ die erzeugte Strommenge sinken. Der Energiebedarf ist insgesamt steigend. Will man künftig von Zukäufen nicht noch stärker abhängig werden, müsse man handeln.

Schwieriges Umfeld

Einfach ist es aber nicht, denn das Umfeld ist ein schwieriges. Die Nutzung der Windkraft schließt Hilz bei uns weitgehend aus. Im Zwischentoren habe es die Idee eines "Windparks" am Marienberg gegeben. Die wurde aber rasch verworfen: unrentabel und nicht genehmigungsfähig, lautet das Fazit nach einer Vorprüfung.
Die Photovoltaik spielt da in den Überlegungen der Elektrizitätswerke Reutte eine deutlich größere Rolle. Großanlagen, wie man sie in Deutschland sieht, sind bei uns aber nicht umsetzbar. Man sucht andere Möglichkeiten, wie man die Kraft der Sonne künftig bestmöglich nutzen kann.

Wasserkraft besser nützen

Bleibt also doch wieder die Wasserkraft, auf die man vertraut. Die Wehranlage in Höfen wurde bereits modernisiert und um ein Kraftwerk ergänzt. Nun stehen weitere Projekte an.
So soll in Holzgau die Kraft des Wassers aus dem Höhenbachtal künftig besser genutzt werden. Direkt unter der Hängebrücke steht schon ein kleines Kraftwerk mit einer Leistung von 34 kWH. Dieses wird durch ein neues im Ort, nahe der EWR-Betriebsstelle, erstetzt. Das Projekt ist inzwischen positiv verhandelt, der Bescheid steht aber noch aus. Hilz rechnet mit einem Baubeginn 2019 und der Inbetriebnahme 2020, spätestens 2021. Das neue Kraftwerk wird jährlich 500 kWH Strom liefern.

Großprojekt am Kanal

Das größte Kraftwerksprojekt, das die Elektrizitätswerke Reutte derzeit aber im Auge haben, soll auf Reuttener Boden umgesetzt werden. Die Kraftwerksanlagen Reutte I und II sind veraltet. Es handelt sich hier um die beiden Kraftwerke entlang des Kanals, der bei der Wehranlage in Ehenbichl beginnt und dessen Wasser knapp vor der Lechbrücke wieder dem Lech zurückgegeben wird.
Hier steht man bei den Planungen noch ziemlich am Anfang. Eine erste Projektvorstellung gegenüber dem Amt der Tiroler Landesregierung fand aber schon statt. 2019, spätestens 2020, möchte man ein fertiges Projekt haben. Sobald dieses genehmigt ist, möchte man mit dem Neubau beginnen.
Die Investitionskosten alleine für dieses Kraftwerk werden bis zu 20 Millionen Euro betragen.
Für Christoph Hilz steht fest, ohne den Bau neuer Kraftwerke wird es nicht gelingen, die Eigenversorgung wieder nach oben zu schrauben. Den Bau eines großen Pumpspeicher-Kraftwerkes in der Region hält der EW-Vorstand aber für unrealistisch.

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