Demo gegen Motorradlärm
Hahntennjoch wird am 23. Juni gesperrt

v.l.: Reinhard Oberlohr, Fritz Gurgiser und Markus Arzl fordern eine enkeltaugliche Lösung für das Lärmproblem. | Foto: Hartman
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Mit einer sogenannten „Bürgerversammlung“ auf der Zufahrt zum Hahntennjoch wollen Transitforum und Anrainer am 23. Juni gegen den Motorradlärm im Außerfern protestieren. Sie verlangen ein Fahrverbot für laute Motorräder.

AUSSERFERN (eha). Das Lechtal, das Tannheimer Tal und die Hahntennjochstrecke bis ins Imster Siedlungsgebiet seien die Brennpunkte der Lärmbelastung durch Motorräder, betonte Transitforum-Obmann Fritz Gurgiser am vergangenen Mittwoch bei der Ankündigung für den Protest auf der Straße. Betroffen sei die ganze Region, wie auch die Lärmstudie des Landes gezeigt habe.

"Zua isch, a Ruah isch"

Um den Druck auf das Land für wirksame Maßnahmen gegen die Lärmbelastung zu erhöhen, geht die Interessensgemeinschaft „XUND’S LEBEN im Lechtl“ am 23. Juni auf die Straße.
"Es kann nicht sein, dass 3.000 bis 4.000 Motorradler pro Tag alles zunichte machen, was diese Region ausmacht. Daher wollen wir mit aller Kraft dafür eintreten, aus dieser Gesamtregion eine alpine Vorzeigeregion zu gestalten, die auch den nächsten Generationen – Einheimischen und Gästen – das erlebbar macht, wofür diese Region steht: mit hoher Qualität an Ruhe, Erholung und Regeneration", so Gurgiser.
Das Transitforum fordert von der Politik, dass ein „gesetzeskonformer“ Zustand zum Schutz der Bevölkerung hergestellt wird. Der Motorradlärm reiche im Außerfern bis weit hinauf in die Bergregionen. Die Belastung werde durch eigene Messungen belegt. Mehr als 188.000 Pegelmessungen wurden dafür in den Jahren 2017 und 2018 durchgeführt. 

Tempolimits sind zu wenig

Die bisher erlassenen Tempolimits hätten das Problem bestenfalls etwas eindämmen können, kritisierte der Transitforum-Chef. Gurgiser sieht in einem generellen Fahrverbot für laute Motorräder in der Region die einzige Möglichkeit, um die Belastung für die Anrainer wirksam zu verringern. "Die Biker könnten aus "Respekt" vor der Natur und der Anrainerschaft die Strecken meiden oder mit E-Bikes befahren. Biker-Hotels hingegen könnten ihr Geschäftsmodell ändern – vom Kinder-, Familien-, Wellness-, Bergsteiger-, Mountainbiker- bis zum Wanderhotel mit Top-Qualität an Ruhe und Erholung", schlägt Gurgiser vor. 
Aufgrund der Lärmausbreitung und der Gegebenheiten in den Tälern seien Flüsterasphalt, Lärmschutzwände oder ähnliche Maßnahmen kein Mittel gegen die Motorradbelastung. Es gehe nicht darum, die Motorradfahrer als Feindbild zu sehen. Der Schutz der Bevölkerung und auch der örtlichen Wirtschaft müsse aber Vorrang haben, betonte Gurgiser.

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