Kooperation rettet Leben

Im Falle eines Herzinfarkts muss schnell geholfen werden. Daher starten das Bezirkskrankenhaus Reutte und das Krankenhaus Füssen eine einzigartige Kooperation.

REUTTE/FÜSSEN (lr). Zeit, so belegen aktuelle wissenschaftliche Studien, ist ein wichtiger prognostischer Faktor für das Überleben und die Lebensqualität von Patienten, die einen Herzinfarkt erleiden. In den ersten dreieinhalb Stunden entscheidet sich alles - „Zeit ist Herzmuskel“.

Nur etwa 40% des Jahres können Hubschrauber Patienten befördern - Wetterbedingungen oder Dunkelheit machen einen Flug oft unmöglich. Daher ist es wichtig, ein Herzzentrum ganz in der Nähe zu haben.

Mit dem Herzzentrum Allgäu/Außerfern fallen Transportverzögerungen weg, und es können lebensbedrohliche Komplikationen verhindert werden. Ende 2011 soll der Linkskatheter (siehe Kasten) in Füssen in Betrieb gehen und damit auch Patienten aus dem Außerfern zur Verfügung stehen - eine einzigartige, grenzüberschreitende Kooperation.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache im Außerfern.

Finanzierung
Die Errichtung wird vom BKH Reutte und Füssen finanziert.

Der laufende Betrieb mit den Patienten muss geregelt werden. In Zeiten regional knapper Budgets ist natürlich angedacht, dass ein finanziell gleich großer Strom an Patienten auch in das BKH Reutte zurückfließt, wenn Patienten aus dem Außerfern in Füssen behandelt werden, z.B. in Zusammenhang mit medizinischen Einrichtungen, die am Kreiskrankenhaus Füssen nicht vorhanden sind. Eine Möglichkeit wäre hier, Kinder aus Füssen auf die Kinderstation in Reutte zu schicken. Der laufende Betrieb muss allerdings noch von den Finanziers, der AOK auf deutscher Seite und dem TGF (Tiroler Gesundheitsfonds), genehmigt werden.

Lange Gespräche
Voraussetzung für das Gelingen dieses Projektes waren lange, vertrauensvolle Gespräche zwischen den Entscheidungsträgern, der Politik, der Medizin, den universitären Kooperationspartnern und den Kostenträgern. Dass dieses Projekt in Gang gesetzt werden konnte, ist der Beharrlichkeit und einer vertrauensvollen Kooperation zwischen beiden Regionen, den Krankenhäusern, den Medizinern, den Verwaltungsorganen, aber vor allem auch dem Willen der Bevölkerung zu verdanken, die von den Vorteilen einer grenzüberschreitenden medizinischen Hightech-Versorgung immer überzeugt waren.

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