Lebenshilfe sieht sich heute als Menschenrechtsorganisation

Sie "schupfen den Laden" erfolgreich: Obm. Peter Müller, Bruno Dengg, Franz-Peter Witting, Anton Brandner und Cordula Müller (v.l.) mit Rosmarie Spielmann (ganz links). | Foto: Reichel
  • Sie "schupfen den Laden" erfolgreich: Obm. Peter Müller, Bruno Dengg, Franz-Peter Witting, Anton Brandner und Cordula Müller (v.l.) mit Rosmarie Spielmann (ganz links).
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REUTTE (rei). Die Lebenshilfe Reutte-Außerfern feiert ein Jubiläum. Vor 40 Jahren wurde die Organisation gegründet. Seither ist viel passiert. Die Lebenshilfe ist gewachsen: bei der Zahl der betreuten Personen, bei den Mitarbeitern und beim Angebot. Gleichzeitig hat die Lebenshilfe einen Wandel bei den gelebten Werten durchgemacht. "Wir sehen uns heute als Menschenrechstorganisation", erklärt dazu der Leiter der Lebenshilfe im Bezirk, Franz-Peter Witting.

Einladung zur Feier

Am Freitag, den 9. November, wird das Jubiläum gefeiert. Um 18.15 Uhr gibt es im Veranstaltungszentrum in Breitenwang einen Sektempfang, um 19 Uhr beginnt der Festakt.
Zu diesem Abend ist die ganze Bevölkerung eingeladen. Warum man kommen sollte? Um sich zu informieren und sich selbst ein Bild davon zu machen, wie vielfältig die Aufgaben und Leistungen der Lebenshilfe heute sind. "Wir haben ja sehr originelle Leute bei uns", sagt Witting und formuliert die Einladung so: "Kumm doch uafach amol!"
Mit dieser Einladung zum Jubiläumsabend schließt sich dann auch schon der Kreis hin zu den Leistungen der Lebenshilfe. "Unsere Hauptqualität ist die Begegnung", erläutert Witting.

Kräftig gewachsen

In der Anfangszeit war die Lebenshilfe mit ihren Klienten auf einen Ort konzentriert, die heutige Lebenshilfewerkstatt am Rande der Tränkesiedlung. 17 Menschen mit Behinderung wurden damals an diesem einen Standort von fünf Mitarbeitern betreut.
Heute, 40 Jahre später, ist die Zahl der Menschen mit Behinderung, die in ihrem täglichen Leben begleitet werden, auf 78 angewachsen. Es braucht 82 MitarbeiterInnen, um die vielfältigen Aufgaben an sechs Standorten bewältigen zu können.

Die Aufgaben "verschwimmen"

Teilweise wird einem gar nicht bewusst, dass man mit der Lebenshilfe zu tun hat, wenn man auf diese trifft. Etwa im Speckbacherhaus im Reuttener Obermarkt. Hier findet man diverse Artikel, die sich sehr gut als Geschenk eignen. Hier kann man auch Pakete bei Lechlog abgeben. Betrieben wird das Speckbacherhaus von der Lebenshilfe. Und hier arbeiten auch deren Klienten und sind im Verkauf und bei der Paketannahme bzw. -ausgabe behilflich. "Oft gehen die Menschen wieder hinaus und wissen danach gar nicht genau, ob sie jetzt nur ein Paket aufgegeben, oder auch eine Beratung bekommen haben."
Diese genannte Form der Beratung kann sich darauf beziehen, dass man vielleicht daheim selbst einen Angehörigen hat, der Dienste der Lebenshilfe in Anspruch nehmen könnte, oder aber darauf, dass man sich einfach ein Bild der vielfältigen Leistungen machen will, um mitreden zu können. "Die Schwelle ist sehr niedrig", versichert Witting. Dieser Weg der Öffnung bewährt sich.
Die Lebenshilfe wird heute völlig anders wahrgenommen, als noch in der Anfangszeit.

Dieser Wandel ist aber nicht von heute auf morgen passiert. Auch für die Lebenshilfe und ihre Mitarbeiter war und ist die Arbeit mit behinderten Menschen einem steten Wandel unterzogen.

Dass die Lebenshilfe Reutte-Außerfern heute ein wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft einnimmt, ist den Pionieren der Anfangezeit ebenfalls anzurechnen, wie dem aktuellen Vorstand unter Peter Müller. Er steht seit acht Jahren an der Spitze.

Erfolgreiche Obmannschaft

Peter Müller ist bekannt als Kaufmann. Er baute den größten Sparmarkt im Bezirk auf und war lange Zeit Obmann der Reuttener Kaufmannschaft. Als Unternehmer gab er in seinem Lebensmittelmarkt Menschen mit Behinderung eine Anstellung. Die Erfahrungen damit waren gut.
Inzwischen ist Müller in der Pension, aber nicht im Ruhestand. Nun gilt sein Engagement der Lebenshilfe. Er weiß aus persönlicher Erfahrung, wie positiv sich die Integration von Menschen mit Behinderung in ihr Umfeld für alle Beteiligten auswirkt.
Das und vieles mehr möchte man am Festabend "40 Jahre Lebenshilfe Reutte-Außerfern" im Veranstaltungszentrum in Breitenwang zeigen.

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