Strukturplan Pflege
Ledl-Rossmann über Bettenwunsch verwundert

Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann kann den Plänen für ein neues Haus wenig abgewinnen. | Foto: Reichel
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AUSSERFERN (rei). 26 neue Pflegebetten sieht der "Strukturplan Pflege" für das Außerfern vor. Doch die Gemeindechefs wollen mehr: sie denken über den Bau eines neuen Pflegeheimes mit 60 Betten nach (die Bezirksblätter berichteten).
Dieser Wunsch stößt beim Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann auf Verwunderung. Die Außerfernerin war vor ihrem Einstieg in die Politik selbst Leiterin im "Haus Ehrenberg", das dem Bezirkspflegeverband gehört.
Während ihrer Zeit als Präsidentin des Bundesrates hatte sie sich in der Folge der "Pflege" älterer Menschen besonders angenommen und dieses Thema bundesweit vorangetrieben, bzw. aktualisiert.
Dass die Außerferner Bürgermeister nun ein neues 60-Betten-Haus wollen, passt da mit ihrem Verständnis aber trotzdem nicht zusammen. "Mobil vor stationär" laute das Credo im Strukturplan Pflege 2012-2022. Damit trage das Land dem Wunsch vier pflegebedürftiger Menschen, möglichst  lange zu Hause gepflegt zu werden, Rechnung.

Mobil vor stationär

„Wir wissen, dass Menschen die Pflege brauchen, vor allem eines wollen – nämlich möglichst lange in den eigenen vier Wänden betreut werden. Diesem Wunsch entsprechend setzt das Land bei der Weiterentwicklung der pflegerischen Landschaft auf den Grundsatz 'mobil vor stationär'. Die Schaffung zusätzlicher Angebote zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen und die Stärkung mobiler Dienste bilden deshalb einen klaren Schwerpunkt im Pflegestrukturplan. So ist bis 2022 für betreutes Wohnen im Außerfern etwa eine Verdreifachung der Plätze vorgesehen. Parallel dazu wird auch die Tagespflege erheblich aufgestockt“, informiert Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann. Gerade auch die Übergangspflege, in welcher ältere Menschen beispielsweise nach einem Krankenhausaufenthalt noch nachbetreut werden, damit sie danach idealerweise wieder nach Hause können, gilt es für Ledl-Rossmann prioritär umzusetzen.

Pflegekräfte für großes Haus fehlen

Für den Bereich der Langzeitpflege sind auf Basis der Erfahrungen der letzten Jahre und aktueller Prognosen zusätzliche 26 Plätze für den Bezirk geplant. „Wenn die Bürgermeister des Bezirks über das Jahr 2023 hinaus einen weiteren Bedarf sehen, kann man darüber natürlich diskutieren. Einen entscheidenden Punkt darf man allerdings nicht vergessen: Nämlich, dass die im aktualisierten Pflegestrukturplan enthaltenen Zahlen unter Einbeziehung aller vorliegenden Daten akribisch von Experten erarbeitet worden sind und eng auf die Verfügbarkeit und laufende Ausbildung von Pflegekräften abgestimmt wurden. Genau diese Verfügbarkeit von Pflegekräften wird in den nächsten Jahren einer der entscheidensten Faktoren sein. Bereits jetzt gibt es in Tiroler Einrichtungen Betten die leer stehen, weil es zu wenig Betreuungspersonal gibt. Eine solche Situation gilt es im Außerfern auf jeden Fall zu vermeiden“, so Ledl-Rossmann abschließend.

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