100 Jahre Frauenwahlrecht
Lesung und Ausstellungseröffnung in der Bücherei Reutte

Angelika Hörmann
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Im Rahmen der Feiern um die österreichische Staatsgründung vor 100 Jahren, hat das Jubiläum "100 Jahre Frauenwahlrecht" einen etwas schweren Stand. Um so mehr ist es begrüßenswert, dass die Bücherei in Reutte unter der Leitung von Sonja Kofelenz zusammen mit Evelyn Mages von "basis" eine diesbezügliche Ausstellung "Frauen! Wahl! Recht!"mit Lesung organisiert hat. Auf anschaulichen Tafeln wurde die Geschichte des Frauenwahlrechts dargelegt. Ferner gab es einen Büchertisch mit einschlägiger Literatur. Berta von Suttner, die mit ihrem pazifistischen Roman "die Waffen nieder" die Stimmung der Zeit maßgeblich beeinflusst hat, durfte da nicht fehlen. Und natürlich waren auch Biographien der großen Außerfernerinnen Anna Stainer-Knittel und Dr. Anna Dengel auf dem Büchertisch vertreten.
Evelyn Mages begrüßte für die Lesung Angelika Hörmann, ehemalige Abgeordnete des Tiroler Landtags. Angelika Hörmann spannte den Bogen weit in die Geschichte hinein und legte dabei einen starken Akzent auf die Frauen in der Tiroler Geschichte - angefangen von den politischen Fähigkeiten der Margaret Maultasch, über Magdalena Gaismair, Frau des Freiheitskämpfers Michael Gaismair, oder aber die Kunstförderinnen Philippine Welser und Claudia di Medici. Und wieder kam die Sprache auf das gigantische Lebenswerk der Ordensgründerin Anna Dengel, über die Claudia Lang-Forcher im kommenden Jahr ein Stück auf die Bühne bringen wird.
Besonders eindrücklich war ein Textzitat von Christine Brugger, Geschäftsführerin von Radio Osttirol über den Mut. Insbesondere den Mut sichtbar zu werden, Selbstvertrauen zu haben und sich als Frau einzusetzen. Angelika Hörmann führte aus, dass eine wirkliche Gleichstellung von Mann und Frau noch lange nicht erreicht ist. Angelika Hörmann wurde in ihrer fundierten und abwechslungsreichen Lesung unterstützt durch Sonja Kofelenz und Andreas Schretter, die Texte zum Thema Frauenwahlrecht des Jahres 1918 vortrugen. Die Zeitreise durch ein Jahrhundert Frauenwahlrecht wurde von passend ausgesuchten Lichtbildern unterstützt. Immer wieder gab es Neues für die ca. 40 Zuhörer - so etwa, dass Lehrerinnen früher im Zölibat leben mussten und bei einer Verheiratung ihren Beruf aufgeben mussten, denn man hielt es für unvereinbar, dass eine Frau sowohl Lehrerin als auch Ehefrau und Mutter sein könne.
Angelika Hörmann schloss ihre bereichernde Lesung mit einem Appell zur Wachsamkeit vor dem Rückbau von Demokratie und der Aufforderung, stabile Frauennetzwerke zu schaffen.

Angelika Hörmann
Elisabeth Singer, Evelyn Mages, Sonja Kofelenz
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