Wem ist ein Erpel entfleucht?
Mandarin-Erpel im Ehrwalder Moos

Alleinschwimmende Ente in der Loisach im Ehrwalder Moos. Was sich wie eine Ankündigung bei "Wer will mich" anhört, ist die Attraktion im Wasser unter der Moos-Brücke im Grenzgebiet zwischen Ehrwald und Lermoos. Unter einer wahren Entenschar, schwimmt eine Mandarinente. Ein Erpel um genau zu sein. Farbenprächtig, wie es bei Männern oft üblich ist, ist er der Anblick der Begierde von so manchem erwartungsvollen Brückenbesucher.

Der Entenbeauftragte beim Amt konnte sich auch keinen Reim drauf machen, woher die Ente stammt. "Ursprünglich stammt die ja aus Ostasien. In ihren Heimatgebieten sind die Bestände der Mandarinente jedoch rückläufig und gelten teilweise als gefährdet. Hier bei uns gibt es verwilderte Populationen, die aus Tieren bestehen, die ihrem Besitzer weggeflogen sind. Wem das Tier entfleucht ist, konnten wir bis dato leider noch nicht eruieren. Es gibt zwar in den meisten örtlichen Restaurants Hausenten auf der Speisekarte, aber um ein der Schlachtung entgangenes Tier wird es sich wohl nicht handeln".

Auch der Flugüberwachung ist keine allein fliegende Ente aufgefallen, erklärt der Chef der Truppe: "Also bis jetzt ist uns im Grenzgebiet zu Bayern noch keine allein fliegende Ente untergekommen. Enten fliegen im Schwarm. Und zudem gilt es noch abzuklären, ob Mandarinenten überhaupt Flugenten sind. Vor Ort ist die Ente, so viel steht fest,das haben unsere Aufklärungsflüge klar bestätigt".

Fest steht allerdings auch, dass der Erpel eher ein armer Hund ist. Er lebt allein unter einer artfremden Entenschar. Weibchen, insgesamt kleiner gewachsen, an der Flanke hell getüpfelt und mit schmalen, weißen Augenring ausgestattet, wurde bisher jedenfalls keines gesichtet. Und so steht dem Erpel ein eher düsterer Winter bevor. Denn während sich andere Erpel Kollegen auf sogenannte monogame „Saisonehen“ einlassen und dann über Jahre zusammen leben, ist er zur Junggesellen Schaft verdammt. Als Solo-Ente, als Attraktion unter der Ehrwalder Moosbrücke. Möglicherweise vom TVB ausgesetzt unter dem Motto: schön was los im Moos.

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