Neue Vorstandsmitglieder

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Die Volksschauspiele feiern Geburtstag - heuer werden sie bereits zum 30. Mal in Telfs zu sehen sein. Das Programm ist wie gewohnt hochkarätig.

TELFS (lr). „30 Jahre sind eine lange Zeit. Die Volksschauspiele sind mit Telfs verwurzelt und tragen wesentlich zum Wesen der Kulturgemeinde bei,“ bringt es Bürgermeister Härting auf den Punkt.

Das Interesse ist groß. 2010 sahen über 10.000 Zuschauer die Vorstellungen, und das obwohl es der Wettergott nicht allzu gut gemeint hat. In diesem Jahr hofft man dem Regen nicht zum Opfer zu fallen. Bgm. Härting spendierte Geschäftsführerin SilviaWechselberger einen kleinen Talismann „für´s Wetterglück“.

Vieles wird neu
In diesem Jahr wird einiges neu. Beispielhaft dafür sind drei neue Vorstandsmitglieder, die wie Obmann Markus Völlenklee betonte: „den Geist der heurigen Volksschauspiele wiederspiegeln“. So beschäftigen sich die Schauspiele in diesem Jahr inhaltlich mit der Zeitsituation. „Wir befinden uns in einem gesellschaftlichen Zustand, der so nicht weitergehen wird,“ erklärt Völlenklee.

Dazu gehört zum einen „die Räuber“ von Friedrich Schiller. Unter der Regie von Susi Weber, der es ein „Herzensstück“ war, wird die Geschichte um zwei ungleiche Brüder und das Familiendrama in einem ungewöhnlichen Ort inszeniert - dem Hosp´n Haus. Dieser Spielort ist ebenfalls neu und bietet der Geschichte vier Spielebenen aus Balkonen und Wintergarten und eine verzauberte Athmosphäre.

Am 17. Juli findet eine Matinee statt in der das Stück in Verbindung mit einem Frühschoppen vorgestellt wird.

Weber, die seit 2004 als Regisseurin tätig ist, ist seit 13 Jahren mit dem Verein verbunden. Jetzt im Vorstand möchte sie einige Änderungen durchführen. „Ich habe allerdings gemerkt, dass so etwas nicht so schnell möglich ist, wie ich dachte,“ gibt Weber zu. Zu den Volksschauspielen brachte sie einst Ruth Drexel.

Gesellschaftsbild
Weiters im Spielplan, ist das Stück „Ambrosia“ von Roland Schimmelpfennig, unter der Regie des zweiten neuen Vorstandmitgliedes Guntram Brattia. Das Stück spiegelt die Mittelschicht, die langsam in ihrer Verzweiflung versinkt. Der derzeit am häufigsten gespielte zeitgenössische Autor Schimmelpfennig lässt den Alkohol zu Ambrosia werden und den Wirtshaustisch zum Olymp. Brattia sieht das Stück als sehr geeignet für Tirol, da es sich thematisch eignet. Die Matinee findet am 31. Juli um 11 Uhr statt.

Der gebürtige Tiroler Regisseur arbeitet seit rund 20 Jahren im Ausland und bezeichnet sich selbst als „Schläfer“, den man nur anrufen muss und er wird für Tirol aktiv. So übernahm er gerne die Regie und die Verantwortung im Vorstand.

Im Zentrum
Der dritte neue im Bunde ist Markus Plattner. Er übernimmt die Regie bei „Magic afternoon“, indem junge Menschen aus Langeweile in die Aggression abrutschen. Im kleinen Rathaussaal wird die Bühne, ähnlich einem Boxring zum Zentrum - eine Herausforderung für die jungen Schauspieler. Plattner sieht das Stück als Zustandsbeschreibung der Jugend. Der ehemalige Streetworker hat ähnliches selbst oft genug gesehen.

Plattner ist außerdem der einzige Regisseur der daneben noch schauspielert. Er ist in „Die Räuber zu sehen.

Mannsbilder
Eine einzigartige Zusammenarbeit hat sich mit dem Männergesangsverein Telfs ergeben. Aus der Idee heraus ein Konzert zu geben wurde der Plan ein Bild der heutigen Männerwelt darzusellen. Dabei werden Fragen aufgeworfen, wie „Ist ein artgerechtes Männerleben noch möglich?“ Das Bild des Mannes in der heutigen Zeit wird auf amüsante Weise dargestellt und dabei zum nachdenken angeregt.

Daneben gibt es eine zweite humorvolle Inszenierung. „Der Raub der Sabinerinnen“ wird im Rathaussaal gezeigt.

Starkes Rahmenprogramm
Auch das Rahmenprogramm kann sich wieder sehen lassen. In diesem Jahr findet am 18. August das Konzert „RatzFatz für Fortgeschrittene“ statt - ein Konzert mit starkem Kabarettanteil und Tirolbezug. Aber auch die Konzerte AIRstaunlich und AkkoSax am 5. August lassen aufhören. Eine schräge Show erwartet die Zuschauer bei „der großen Gregor Bloeb Never-Comeback-Show“. Ebenfalls am 5. August.

Budget 2011
Sehr froh ist Geschäftsführerin Wechselberger über die Tatsache, das die angespannte wirtschaftliche Situation sich nicht auf die Kunstförderung auswirkt. „Die Zuschüsse wurden nicht gekürzt,“ ist Wechselberger erleichtert. „Außerdem versuchen wir auf neuen Wegen uns selbst zu finanzieren. Wir bieten seit diesem Jahr Möglichkeiten speziell für Firmen, die Volksschauspiele zu besuchen.“ Da die Kosten steigen, ist es immer schwieriger die benötigte Finanzierung aufzubringen. Heuer beläuft sich das Budget auf stolze € 680.000,-.

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