Optimaler Schutz für Sonnentage mit Kind

Prim. Dr. Jörg Franke, Leiter der Abteilung für Kinderheilkunde, gibt Tipps für einen unbesorgten Aufenthalt im Freien. | Foto: gespag
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REUTTE. Nach den nasskalten Tagen der vergangenen Wochen zieht es Jung und Alt nun hinaus ins Freie. Wer kann, tankt Sonne und Lebenskraft in der Natur. Vor allem die Kleinsten stürzen sich voller Bewegungs- und Tatendrang in Garten und Schwimmbäder. In wohl dosiertem Ausmaß hebt die Sonne nicht nur die Stimmung, sondern hat auch einen positiven Einfluss auf Stoffwechsel und Knochenbau. Dennoch gilt: ihre Kraft darf nicht unterschätzt werden. Gerade die hochempfindliche Haut von Kindern ist ihr beinahe wehrlos ausgeliefert. Ausreichend Schutz vor Sonnenbrand und Augenschäden sind das Um und Auf beim Aufenthalt im Freien.

Die Haut von Babys und Kleinkindern ist noch sehr dünn und hat einen schwach ausgeprägten Eigenschutz. Bereits nach etwa fünf Minuten direkter Sonnenbestrahlung besteht ein akutes Sonnenbrandrisiko. „Sonnenbrand im Säuglings- und Kindesalter sollte unbedingt vermieden werden. Schon geringe Dosen starker Sonnenbestrahlung können in diesem Lebensabschnitt bleibende DNA-Schäden in den Hautzellen hervorrufen und damit auch das Risiko drastisch erhöhen, später an Hautkrebs zu erkranken“, betont Prim. Dr. Jörg Franke, Leiter der Abteilung für Kinderheilkunde am Bezirkskrankenhaus Reutte. Auch die Augen der Kinder reagieren viel empfindlicher auf UV-Strahlung als jene der Erwachsenen. Ungeschützt kann übermäßige Sonneneinstrahlung zu vorschneller Linsentrübung, auch bekannt als Grauen Star, führen.

Den sichersten Schutz vor Haut- und Augenschäden bietet nach wie vor die Vermeidung von UV-Strahlen. Gerade bei den ganz Kleinen ist Vorsicht geboten. „Säuglinge gehören nicht in die Sonne“, so der Experte, „wenn überhaupt sollten sich Eltern mit ihnen im Schatten aufhalten und sie ausreichend mit sonnengerechter Kleidung schützen.“ Füße, Ohren oder andere Hautstellen, die nicht geschützt sind, müssen mit einem kindergerechten Sonnenschutzmittel eingeschmiert werden.

Die Wahl der richtigen Sonnencreme

Kindercremen sind in der Regel fetthaltiger und enthalten weniger Duftstoffe. Eltern können zwischen einem synthetischen und einem mineralischen Sonnenschutzfilter wählen, wobei für Kinder im ersten Lebensjahr der mineralische Filter mit hohem Lichtschutzfaktor zu bevorzugen ist. Dabei handelt es sich um einen Filter, der die UV-Strahlen reflektiert. Im Gegensatz zum synthetischen Sonnenfilter, der die UV-Strahlen absorbiert, in Wärme umwandelt und erst nach etwa 30 Minuten seine volle Schutzwirkung entfaltet, sind die Kinder sofort nach dem Eincremen geschützt. „Grundsätzlich gilt der Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzmittels für den ganzen Tag. Nachcremen verlängert dabei nicht erneut den Zeitraum, in dem sich das Kind problemlos in der Sonne aufhalten kann“, sagt Franke, „auch ein hoher Lichtschutzfaktor ist kein Garant für risikofreie Stunden in der Sonne.“
Kommt es dennoch zu einem Sonnenbrand, ist es wichtig, dem Kind viel zu trinken anzubieten, keine Sonne mehr an die betroffenen Hautstellen zu lassen und sie zu kühlen. Bilden sich Blasen, hat das Kind starke Schmerzen oder erbricht es sich, so ist sofort ärztlicher Rat einzuholen. Ein schwerer Sonnenbrand kann für Kleinkinder unter Umständen sogar lebensbedrohend sein und sollte umgehend behandelt werden.

Tipps für den Sonnentag mit Kind

• Meiden Sie die direkte Sonne! Als Faustregel gilt: Umso kleiner das Kind,
desto gefährlicher die Sonneneinstrahlung – Säuglinge gehören nicht in die Sonne!
• Bekleiden Sie Ihr Kind mit luftiger, lichtdichter Kleidung mit integriertem UV-Schutz
• Achten Sie auf Überhitzung – ein Sonnenstich oder ein Hitzekollaps könnten
die Folgen sein
• Bedecken Sie den Kopf Ihres Babys mit einem Sonnenhut mit breitem Rand
• Verwenden Sie einen wasserresistenten Sonnenschutz (UVA+UVB) mit einem
möglichst hohen Lichtschutzfaktor (höher als LSF 35 oder mehr)
• Nach dem Baden muss erneut eingecremt werden
• Eine Sonnenbrille mit UV-Filter vom Optiker bietet optimalen Schutz
• Achten Sie darauf, dass Ihr Kind ausreichend trinkt
• Gehen Sie immer mit gutem Beispiel voran!

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