Pater Lorenz kämpft in Kaltern um Reutte

Vor gut einem Jahr mussten Pater Lorenz, Bruder Markus und Pater Werner (v.l.)  Reutte verlassen.
  • Vor gut einem Jahr mussten Pater Lorenz, Bruder Markus und Pater Werner (v.l.) Reutte verlassen.
  • hochgeladen von Günther Reichel

REUTTE/KALTERN (rei). Vor rund einem Jahr hieß es für Pater Lorenz Staud Abschied von Reutte zu nehmen. Nicht weil er das so wollte, sondern weil die Franziskanerleitung das so entschieden hatte. Unter den Franziskanern nichts ungewöhnliches. Doch Pater Lorenz war 36 Jahre lang im Kloster in Reutte tätig. St. Anna war seine Heimat.
Dennoch fügte er sich der Entscheidung und ging nach Kaltern. Dort fühlt er sich inzwischen auch wohl, sein Herz hängt aber an Reutte und hierher pflegt er weiterhin seine Kontakte.
Die Meldung, dass das Kloster in Reutte ab September 2014 nicht mehr von den Franziskanern geführt wird, traf ihn dann offenbar hart. Er richtete an seine alten Freunde in Reutte einen „Trauerbrief“.
„Liebe Freunde in Reutte! Mit großer Bestürzung und einer gehörigen Portion Unverständnis habe ich den Beschluss der Provinzleitung über die baldige Schließung des Klosters zur Kenntnis genommen. Vor allem verwundert mich das, weil davon nie die Rede war und voriges Jahr mit viel Mühe noch eine Mannschaft zustande kam. Sonst wäre mir der Weg noch viel schwerer gefallen. Ich habe mein Unbehagen den Brüdern in allen Häusern unserer Provinz auch mitgeteilt“, schreibt Pater Lorenz.
Er, der eher stille Gottesmann, kann die Entscheidung, das Kloster Reutte aufzugeben, nicht verstehen: „Wir haben in Tirol allein im Ballungsraum Inntal mehrere Klöster, weitab aber nur dieses eine in Reutte und Lienz in Osttirol.Wo bleibt da die regionale Streuung? Gerade im Dekanat Breitenwang ist der Notstand immer deutlicher und war das Kloster sehr wichtig. In den Sommermonaten war das immer besonders deutlich zu spüren.“
Für Pater Lorenz gibt es keine Zweifel, dass die Kritik an der Entscheidung der Oberen zulässig ist. Schließlich habe man die Pfarre und das Kloster vor vollendete Tatsachen gestellt., also „muss es auch berechtigt sein, hinterher in Unterschriften und Protesstnoten der Wertschätzung der Brüder Ausdruck zu verleihen und dem Wunsch, dass sie bleiben könnten. Ob die Entscheidung sich ändern oder aufschieben lässt, ist fraglich. Aber man ist zumindest nicht untätig gewesen“, heißt es im „Trauerbrief“ von Pater Lorenz.

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