Vorfall in Lermoos
Raddiebe brachen in Geschäft direkt gegenüber der Polizei ein

Im Hinterhof des Geschäftes hatten die Täter die Räder für den Abtransport hergerichtet. | Foto: Michael Fasser
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  • Im Hinterhof des Geschäftes hatten die Täter die Räder für den Abtransport hergerichtet.
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Ein versuchter Fahrraddiebstahl wird aus dem Zwischentoren gemeldete. 41 Räder waren schon zum Abtransport vorbereitet, dann wurden die Diebe  verscheucht.

LERMOOS. Diesmal war das Fachgeschäft "Zugspitz Bike" in Lermoos das Ziel unbekannter Täter: Am 3. August 2022, in den frühen Morgenstunden, drangen sie in das Geschäft ein und hatten  bereits 41 Räder für den Abtransport hergerichtet, dann wurden sie aufgeschreckt und flüchteten.

Über die Rückeite eingedrungen

"Die Täter sind gewaltsam über eine Tür an der Rückseite des Gebäudes in das Geschäft eingedrungen. Es wurden 41 Räder verschiedener Marken und Sportbrillen im Innenbereich entwendet und zum Weitertransport hinter dem Gebäude und Vorraum positioniert", erzählt Michael Fasser.
Dieser Einbruch ist in doppelter Weise unglaublich: Noch keine ganze Woche ist seit einem vergleichbaren Vorfall in der Nachbargemeinde Bichlbach vergangen: Am 29. Juli, mitten in der Nacht, war das Sportfachgeschäft Nagele Ziel einer vermutlich professionelen Einbrechergruppe. Sie entwendeten Räder in einem mittleren sechsstelligen Eurobereich und machten sich unerkannt auf die Flucht (mehr dazu lesen Sie hier).

Polizeiinspektion in direkter Nachbarschaft

Jetzt der nächste Vorfall, und der ist an Dreistigkeit kaum mehr zu überbieten: die Geschäftsflächen von "Zugspitz Bike Lermoos" befinden sich direkt gegenüber der Polizeiinspektion Lermoos!
Sehen kann man von der Straße aus jenen Bereich aber nicht, in dem die Täter die Räder für den Abtransport zwischenlagerten.
Dass die Täter bemerkt wurden, ist einem Zufall geschuldet: Ein Anrainer machte sich vorzeitig auf den Weg zur Arbeit. Er bemerkte zunächst einen Kleintransporter mit einer Plane - ansich  nicht ungewöhnlich, da immer wieder einmal Lieferanten in der Gegend mit solchen Fahrzeugen stehen.
Weil ihm die ganze Szenerie aber doch komisch vorkam, machte er auf sich aufmerksam. "Daraufhin haben die Diebe sofort die Flucht angetreten", erzählt Fasser. Die Täter sprangen in den Klein-LKW und machten sich aus dem Staub.
Der Nachbar verständigte seinerseits umgehend die Polizei. Michael Fasser kam kurze Zeit später zum Tatort.

Beutegut in Biberwier weggeworfen

Vier Räder hatten die Diebe vor ihrer Flucht bereits aufgeladen. In Biberwier entledigten sie sich der Ware, wohl um im Falle einer Kontrolle keine Beweismaterial dabei zuhaben. Die Bikes wurden hinter eine Bushaltestelle geworfen.

Größerer Schaden wurde vermieden

Der Gesamtwert, der für den Raub in Stellung gebrachten Räder, beläuft sich auf etwa 195.000 Euro. Und obwohl am Ende keines der Räder abhanden kam, entstand im Geschäft Schaden an der Überwachungs- sowie der IT Anlage. 15 Fahrräder wurden außerdem durch unsachgemäße Behandlung der Täter beschädigt. 

Profis am Werk

Wie in Bichlbach dürften auch diesmal wieder echte Profis am Werk gewesen sein. Um mögliche DNA-Spuren zu vernichten, wurde Chlor im Geschäftsraum versprüht, erzählt Fasser. Auch in Bichlbach gab es diese Vorgangsweise. Ob es sich in den beiden Fällen, die sich stark ähneln, um die selben Täter handelt, müssen die Erhebungen zeigen, heißt es dazu aus dem Bezirks-Polizeikommando.

Neues Sicherheitslevel

Michael Fasser zieht die Konsequenzen aus dem Vorfall. Das schon bisher gut gesicherte Fachgeschäft wird technisch umgehend im Bereich der Sicherheitsanlagen weiter aufgerüstet. "Wir bringen unser Geschäft sicherheitstechnisch auf ein völlig neues Level", sagt der Unternehmer.

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