Energiekrise
Reutte dreht in der Nacht die Lichter ab

Unser Regionaut Siegfried Einsle hat vor einiger Zeit diese tolle Nachtaufnahme von Ehrenberg gemacht. So wird man das Ensemle nicht mehr so schnell zu sehen bekommen, die Festungsanlagen bleiben bis auf weiteres im Dunkeln. | Foto: Siegfried Einsle
  • Unser Regionaut Siegfried Einsle hat vor einiger Zeit diese tolle Nachtaufnahme von Ehrenberg gemacht. So wird man das Ensemle nicht mehr so schnell zu sehen bekommen, die Festungsanlagen bleiben bis auf weiteres im Dunkeln.
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Was in mehreren größeren Städten bereits praktiziert wird, findet nun auch in Reutte statt: die nächtliche Beleuchtung für Gebäude und Sehenswürdigkeiten wird frühzeitig abgedreht, bzw. erst gar nicht eingeschaltet.

REUTTE. Donnerstag, 4. August 2022: dieses Datum wird vielleicht längere Zeit in Erinnerung bleiben. Es ist jener Tag, an dem auf Ehrenberg nach Einbruch der Dunkelheit die alten Festungsmauern nicht mehr mit Lichtern angestrahlt werden. Die Silhoutte der Festungsanlage bleibt damit im Dunkeln.
Auch im Ortsgebiet von Reutte wird gespart. Die Kirche, das Gemeindeamt und auch das Dengelhaus "tauchen" künftig ab 24 Uhr in die Dunkelheit der Nacht ein. Ob im Ortsgebiet weitere vorzeitige Licht-Abschaltungen notwendig werden, wird sich zeigen.

Energie sparen ist oberstes Gebot

Im Zeichen der Krise im Umfeld des Ukrainekrieges sind die Bürger, Unternehmen, die Kommunen, Bund und Länder aufgerufen, möglichst sparsam mit Energie umzugehen. In vielen Städten und Gemeinden hat man Lichter, die man nicht unbedingt benötig, bereits abgedreht. Reutte zieht jetzt nach.

Mehrere Gründe auf Ehrenberg

Im Bereich Ehrenberg sind es mehrere Gründe für die Maßnahme, wie Bürgermeister Günter Salchner und sein 1. Vize Markus Illmer erklärten. Hier ist ohnehin in Sachen Beleuchtung vieles im Fluss. Ein Umstieg auf LED steht bevor. Noch ist man aber nicht soweit. Jetzt fällt alles zusammen: die bestehende Beleuchtungsanlage  "frißt" viel Strom, sie ist teilweise desolat und dann eben die Energiekrise. Die nächtliche Beleuchtung wird daher bis auf weiteres nicht mehr brennen.
Wer absofort nach Einbruch der Dunkelheit in Richtung Schlosskopf bzw. Ruine Ehrenberg schaut, wird bestenfalls schemenhafte Umrisse erkennen. Die Lichter bleiben aus. Im Reuttener Ortsgebiet wird "der Saft" erst ab Mitternach abgedreht. "Es nützt nichts, wir müssen Strom sparen", stellt Salchner unmissverständlich klar.

Reutte ist kein Vorreiter

Reutte ist mit diesen Maßnahmen kein Vorreiter, andernorts sind vergleichbare Maßnahmen schon umgesetzt, etwa im nahen Füssen bzw. in Schwangau: Neuschwanstein: finster. Hohenschwangau: finster. Das Füssener Kloster St. Mang samt Mauer drumherum: finster.

Lumagica kommt trotzdem

Auf Ehrenberg werden die Lichter erst wieder zu Winterbeginn angehen, nämlich durch den "magischen Lichterpark Lumagica". Dabei handelt es sich um eine neue Attraktion, die von Lichtern und damit von Strom lebt. Weil das nicht mehr ganz so gut in die aktuelle Situation  - sprich Energiekrise - passt, wird der Lichterpark nur eingeschränkt leuchten, vier Stunden am Tag, besser gesagt in der Nacht. Mehr will und kann man sich nicht leisten.
Salchner macht auch keinen Hehl daraus, dass man aus heutiger Sicht vermutlich auf den Lichterpark verzichten würde, "aber da sind wir 'auf Schiene'. Das lässt sich nicht mehr abdrehen, da wurde schon zuviel investiert."

Hängebrücke bleibt beleuchtet

Die Hängebrücke highline179 bleibt hingegen beleuchtet. Da sie das Tal überspannt, muss sie aus Sicherheitsgründen auch nach Einbruch der Dunkelheit für den Flugverkehr, z.B. den Notarzthubschrauber, gut erkennbar sein.

Besser informiert

Die Burg bekommt einen magischen Lichterpark

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

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