Spatenstich für Baumaßnahme
Revitalisierung des Lechs an der Staatsgrenze

das alte Weißhaustal auf einer historischen Ansicht vor 1950
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Der Lech hat sich tief in sein Bett gegraben und fließt im Normalfall ein wenig müde bei Pinswang über die Grenze zwischen Tirol und Bayern. Doch nun soll sich im Weißhaustal daran etwas ändern durch das Projekt "Revitalisierung des Lechs an der Staatsgrenze". Spatenstich dafür ist der 13.12.2018. Federführend ist das Wasserwirtschaftsamt Kempten. Die Bauarbeiten werden dazu beitragen, dass die Umlagerung des Lechs wieder reaktiviert wird. Der derzeitige einarmige Lechverlauf wird sich nach Beendigung der Bauarbeiten in eine verzweigte Wildflusslandschaft umwandeln. Um dieses Ziel zu erreichen, werden sieben Leitbuhnen (Querverbauungen im Flussbett) gebaut. Sechs davon zwischen dem Auslauf des Kraftwerkes Weißhaus und dem ehemaligen Gasthaus Weißhaus und ein Leitbuhne am gegenüberliegenden Flussufer unterhalb des Parplatzes vom Walderlebniszentrum.

Die Leitbuhnen werden nach dem Prinzip des „Instream River Training“ errichtet und sind im Vergleich zu klassischen Buhnen deutlich in ihrer Bauhöhe reduziert. Mit dieser Bauweise soll sich der Lech wieder selbst von innen heraus entwickeln. Auch das Anlegen eines Sporns ist vorgesehen, um die Hauptströmung des Lechs umzulenken. Der Sporn ist unterhalb des Ortsteils Weißhaus im Gemeindegebiet von Pinswang vorgesehen.
Technische Details:
1 Sporn: Länge ca. 30 m mit einer Höhe von 2,00 - 4,00 m
7 Buhnen: jeweils ca. 50 m lang, durchschnittliche Höhe je ca. 0,70 m
Was erhofft sich das Wasserwirtschaftsamt davon?
Auf einer Länge von 0,63 km werden naturnahe strukturreiche Ufer entstehen. Zudem wird sich auf einer Fläche von 0,65 ha eine alpine Wildflusslandschaft entwickeln. Das natürliche Wechselspiel zwischen dem Fluss und dem Auwald wird wieder hergestellt. Dadurch werden die Lebensbedingungen für geschützte Pflanzen und Tiere, die an das Leben an einem Wildfluss angepasst sind, verbessert. Insbesondere auf Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) und Flussregenpfeifern (Charadrius dubius), sowie die Artenvielfalt im Auwald und an den Flussböschungen wird sich dies auswirken.
Die Baukosten sind mit EUR 400.000 veranschlagt.

das alte Weißhaustal auf einer historischen Ansicht vor 1950
Blick in das Weißhaustal oberhalb des Lechfalls
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