Schreien möcht i

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Das Warten auf diese Aufführung hat sich mehr als gelohnt! In der vollbesetzten Dengel-Galerie Reutte zeigten Claudia Lang-Forcher und ihre Tochter Eva-Maria Kleiner, wie Theater sein muss: überzeugend, emotional, tiefgründig. Zwei Frauenschicksale, die das Leben geschrieben hat - Gitta und Lisa sind in einer Psychatrischen Einrichtung, an der Schwelle, wieder ins "normale Leben" entlassen zu werden. Ein Leben, vor dem sie Angst haben, weil es ihnen Scheinheiligkeit, Klischees und Zwänge auferlegt. Sie erzählen sich gegenseitig ihre Geschichte. Die eine Frau, die ein ersehntes Kind auf Druck ihres Geliebten abtreiben lässt. Die andere, die in Alkohlabhängigkeit gerät, da sie die häusliche Gewalt ihres Ehemannes nicht mehr erträgt. In dem informativen Einschub: "die Natur des Mannes" wird durch einen historischen Abriss dargelegt, welche Bedeutung das Weibliche einmal für das Leben hatte, denn es umfasste die Verantwortung der Frauen für das gesamte religiöse und gesellschaftliche Beziehungsgeflecht. Und in diese Richtung deutet auch die Lösung, die das Stück bietet. Sich die Fähigkeit "zu lieben" zu erhalten - sich selbst und andere - darin Glück, Sinn und Aufgabe zu sehen. Und das Leben als Lehrmeister für die eigene Weiterentwicklung zu akzeptieren. Das Stück aus der Feder von Claudia Lang-Forcher ist eine tiefe Verbeugung vor all denen, die ein schweres Schicksal zu tragen haben und denen es gelingt, zu einer tragfähigen Lebensvision zu finden.

Wo: Dengel Galerie, Obermarkt 3, 6600 Reutte auf Karte anzeigen
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