Weihnachtsbeleuchtung in Reutte
Strombedarf wie eineinhalb Bügeleisen

Reutte wird auch heuer weihnachtlich beleuchtet. Die Einschaltzeiten werden aber verkürzt. | Foto: Reichel
2Bilder
  • Reutte wird auch heuer weihnachtlich beleuchtet. Die Einschaltzeiten werden aber verkürzt.
  • Foto: Reichel
  • hochgeladen von Günther Reichel

Reutte wird während der Adventszeit, und ein paar Tage darüberhinaus, festlich beleuchtet. Die Weihnachtsbleuchtung wird eingeschalten, aber kürzer als man das von früher gewohnt ist.

REUTTE. Der 1. Adventsonntag fällt heuer auf den 27. November. Ab diesem Tag werden viele Lichter angehen und Häuser, und ganze Städte in vorweihnachtlichen Glanz tauchen. Aber ist das angesichts der Energiekrise noch "statthaft"? Die Diskussionen darüber laufen intensiv, auch in Reutte wird debattiert.

Finden Sie es richtig, dass in Reutte die Weihnachtsbeleuchtung brennen darf?

Beleuchtung gehört dazu

"Die Weihnachtsbeleuchtung gehört dazu", findet der Leiter der Wirtschaftskammer Reutte, Wolfgang Winkler. Etwas kürzer, ja, durchaus, ganz weglassen wäre für ihn hingegen der falsche Schritt: "Da muss man aufpassen, dass die Kaufkraft nicht abfließt", sagt er mit Blick auf die großen Einkaufszentren, wo die Weihnachtsbeleuchtungen ganz sicher brennen werden.

3496 Lämpchen leuchten in Reutte

Bei der Kaufmannschaft Reutte rennt Winkler damit offene Türen ein. Obmann Christian Senn teilt die Meinung Winklers. Man habe bereits im Jahr 2013 auf sparsame LEDs umgestellt. Ihre Zahl kennt man genau: 3496 kleine Lämpchen, verbaut in zahlreiche Überkopf- und Straßenbeleuchtungsmodule, sorgen für vorweihnachtliche Stimmung.

Der Strombedarf ist gering

Die Beleuchtung ganz wegzulassen kann sich der Obmann der Reuttener Kaufleute angesichts des geringen Strombedarfs nicht vorstellen. Er rechnet vor: Jedes Lämpchen hat 1,5 Watt, macht zusammen 5244 Watt Gesamleistung, "so viel wie 1,5 Bügeleisen an Strom benötigen." Für ihn ist damit klar: "kleine Leistung, großer Effekt."

Kürzere Brenndauer

Dem Energiespargedanken wolle man sich dennoch nicht verschließen. Strahlte die Weihnachtsbeleuchtung bisher auch in den Morgenstunden, so verzichtet man heuer auf diese Einschaltzeiten. Abends strahlen die Lampen wie bisher ab Einbruch der Dämmerung, und dürfen dann nur noch bis 22 Uhr leuchten. Nur am heiligen Abend und in der Silvesternacht bleibt die Beleuchtung bis 2 Uhr eingeschalten. "Damit verkürzen wir die Einschaltzeit gegenüber früher insgesamt um mehr als die Hälfte", erklärt Christian Senn.

Bei der Kaufmannschaft hofft man, dass die Gemeindeführung mit dieser Regelung zufrieden ist. In der Marktgemeinde wird schon längere Zeit beim Strom gespart. Manche Gebäude sind in der Nacht gar nicht mehr angeleuchtet, z.B. das Gemeindeamt. Beim Reuttener Kirchturm wurde wiederum bei der Dauer angesetzt, um 22 Uhr ist jetzt Schluss. Sogar die Beleuchtungen auf Ehrenberg sind dem Stromspargedanken "zum Opfer gefallen".

Und was ist mit Lumagica?

In Sachen Stromsparen und Ehrenberg kommt dann aber wohl rasch die Frage auf: "Und was ist mit Lumagica"?
Dieses Lichterspektakel im Umfeld des Burgenensembles wird vom 24. November 2022 bis 26. Februar 2023 für strahlende Augen sorgen, vielleicht aber auch für Unmut, und zwar bei all jenen, für die der Stromspargedanke über allem steht.
Andreas Witting vom zuständigen Unternehmen versucht mit Sachlichkeit möglicher Kritik schon im Vorfeld den Wind aus den Segeln zu nehmen: Während der gesamten Zeit, in der Lumagica für Faszination sorgt, werde gerade einmal der durchschnittliche Jahres-Stromverbrauch von 4,5 Haushalte verbraucht. Im Gegenzug bekomme man "viel Freude".

Besser informiert

Reutte dreht in der Nacht die Lichter ab
Reutte dreht die Lichter weiter zurück
Die Burg bekommt einen magischen Lichterpark
So leuchtet der Advent im Außerfern
Reutte wird auch heuer weihnachtlich beleuchtet. Die Einschaltzeiten werden aber verkürzt. | Foto: Reichel
Auch in diesem Winter erstrahlt Reutte während der Adventszeit festlich. | Foto: Reichel
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.