Fernpassstraße
Tunnel-Debatte am Fernpass ist neu aufgeflammt

Derzeit gibt es im Fernpassbereich einen Tunnel, jenen in Lermoos. Pläne für weitere Projekte gibt es, diese sind aber sehr unterschiedlich. | Foto: Reichel
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  • Derzeit gibt es im Fernpassbereich einen Tunnel, jenen in Lermoos. Pläne für weitere Projekte gibt es, diese sind aber sehr unterschiedlich.
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BIBERWIER/NASSEREITH. Ruhig ist es zuletzt rund um allfällige Tunnelpläne entlang der Fernpassroute geworden. Jetzt nimmt das Thema wieder etwas Fahrt auf.


ÖVP hält an ihren Plänen fest

„Tschirgant- und Fernpasstunnel stehen weiter auf unserer Agenda“, stellt allerdings VP-Nationalrätin Elisabeth Pfurtscheller klar. Doch weiterhin gilt: Diese Projekte sind umstritten. Nicht alle können sich mit den von der ÖVP forcierten Ausbaupläne anfreunden - aus unterschiedlichen Gründen.

Corona bedingt ist derzeit wenig Verkehr entlang der Fernpassstrecke auszumachen. Das werde sich aber ändern, sobald die Krise vorbei ist, ist Pfurtscheller überzeugt. An der grundsätzlichen Problematik - nämlich zu viele Autos für diesen Straßenabschnitt im derzeitigen Ausbauzustand - habe sich ja nichts geändert: ein Abrücken von den beiden Tunnelprojekten im Tiroler Oberland kommt für Pfurtscheller daher nicht in Frage.

Meinungen gehen weit auseinander

Doch wie in "Vor-Corna-Zeiten" steht die ÖVP mit ihren Tunnelplänen den Fernpass betreffend sozusagen in der Mitte, flankiert einerseits von der FPÖ und andererseites von der SPÖ.
Tirols Freiheitliche wollen weiterhin eine "große" Lösung im Straßenbereich, der Scheiteltunnel allein sei zu wenig. "Zum Projekt gehören auch Gartnerwandtunnel oder Wannecktunnel, damit die Gesamtlösung funktioniert“, konkretisiert FPÖ-Verkehrssprecherin Evelyn Achhorner ihre Ideen.
Gartnerwandtunnel bzw. Wannecktunnel sind in den ÖVP-Überlegungen aber nicht enthalten, hier möchte man den Scheiteltunnel und ergänzend dazu den Tschirganttunnel.
Für den Tschirganttunnel fehle aber noch eine Verkehrsstromstudie, die man Corona bedingt bislang nicht habe machen können, klärt Pfurtscheller auf.

ÖVP will Projekt weiterbetreiben

„Ich habe Verständnis dafür, dass es durch die Pandemie in gewissen Bereichen zu Verzögerungen kommt. Aber Corona darf keine Ausrede sein, das Projekt als Ganzes aufs Abstellgleis zu schieben. Spätestens im Frühjahr müssen die Planungen mit Hochdruck weitergeführt werden“, fordert Pfurtscheller, die klarstellt: „Tschirgant- und Fernpasstunnel stehen jedenfalls weiter auf unserer Agenda.“

SPÖ sagt Nein zu Straßenausbauplänen

Und die SPÖ? Die kann sämtlichen wie auch immer gearteten Tunnelplänen im Bereich des Straßenbaus weiterhin gar nichts abgewinnen. Tirols Sozialdemokraten setzen weiterhin  auf das Thema Bahn. „Analysen bestätigen, der Fernpasstunnel wäre die denkbar schlechteste Lösung im Transit Dilemma. Der Bahntunnel zwischen Reutte und Inntal bietet, als Generationenprojekt, die bitter notwendige Mobilitätswende", legt BR Stefan Zaggl seine Vorstellungen vor. Scheiteltunnel und Tschirganttunnel - dem kann der SPÖ-Bezirksobmann hingegen so gar nichts abgewinnen. Für ihn und seine Partei sind beide Projekte "keine Lösung für das Verkehrsproblem".

Kritik an den Grünen

Ruhig verhalten sich in der neu aufgeflammten Diskussion die Grünen. Ihr Schweigen wird von der SPÖ bestraft. Obwohl das Verkehrsthema in die Zuständigkeit des kleinen Regierungspartners, also der Grünen fällt, sei unter deren Ressortverantwortlichkeit bislang nicht passiert. "Wir haben weder Zwischenergebnisse vom Planungsvorlauf, noch nähere Infos zum Stand der Dinge erhalten", ärgert sich Zaggl.

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