„Wir sind gerne Pilotbezirk“

Auf Initiative der Außerferner SPÖ besuchte am Montag Gesundheitsminister Alois Stöger das Bezirkskrankenhaus Reutte. Dabei wurden ihm innovative Projekte des BKH präsentiert.

REUTTE (lr). „Ich bin begeistert von diesem „Haus der Gesundheit“,“ schwärmt Bundesminister Alois Stöger. Der Minister versucht immer Einrichtungen zu besuchen, in denen „tatsächlich Gesundheit gearbeitet wird,“ wie er sich ausdrückte. Das BKH Reutte ist in vielerlei Hinsicht ein Vorzeigebetrieb der anderen Einrichtungen die Richtung vorgibt. „Wir sind immer gern Pilotbezirk,“ meint Verwaltungsdirektor Dr. Dietmar Baron dazu.

Doch das kommt nicht von ungefähr. „Ein abgelegener Bezirk wie das Außerfern kommt oft zu kurz und muss deshalb kreative Lösungen finden,“ meint SPÖ Gesunheitssprecherin Gabi Schiessling. „Man muss kooperieren, alles andere kann man sich nicht leisten,“ bringt es Dr. Baron auf den Punkt.

Vorzeigebezirk
So ist zum Beispiel die Vernetzung der Gesundheitsdienstleister optimal. Krankenhaus, Blaulichtorganisationen, Pflegeheim, niedergelassene Fachärzte und Beratungsinstitutionen arbeiten vorbildlich zusammen und befinden sich teilweise sogar unter einem Dach. So kann der Patient optimal versorgt werden und profitiert von den kurzen Wegen.

Auch in der Hospitz- und Palliativversorgung ist Reutte Vorreiter. „Hier war das Außerfern die Modellregion und hat es vorbildlich gemeistert,“ erklärt Schiessling.

Ebenso vorbildlich ist der Einsatz moderner Kommunikationsmittel im BKH. 1998 ging die erste telemedizinische Versorgung in der Nacht und am Wochenende im Bereich der Radiologie in Echtbetrieb. Auch im Bereich der E-Überweisung und der E-Medikation übernimmt unser Krankenhaus die Rolle eines Pilotprojekts.

Herzzentrum Allgäu/Außerfern
Das BKH Reutte hat also gezeigt, dass es in Österreich eine Vorreiterrolle eingenommen hat und diese sich bewährte. Daher richtete das BKH ausdrückliche Wünsche an den Gesundheitsminister, um die Patienten im Außerfern noch optimaler zu versorgen und ihnen den besten medizinischen Service zukommen zu lassen.

Ein wichtiges Anliegen war die Unterstützung beim Projekt „Herzkatheter Allgäu Außerfern“ und „Kinderheilkunde Außerfern/Allgäu“. Dieses Projekt ermöglicht eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die es in dieser Form noch nie gegeben hat. Herz-Kreislauf Erkrankungen könnten so optimal behandelt und schnellstmöglich versorgt werden. Eine Kooperation, die Leben retten könnte.

Minister Stöger hat sich einen Eindruck von der Sachlage gemacht und die Notwendigkeit des Projekts erkannt. „Ich halte es für durchaus notwendig,“ meint Stöger und sagt seine Unterstützung für die Durchführung zu.

Damit ist die Sache jedoch noch nicht vom Tisch, da die Frage der Finanzierung noch nicht geklärt ist. Vor allem die unterschiedlichen Gesundheitssysteme von Deutschland und Österreich machen bei der Abrechnung Schwierigkeiten. „Der Patient muss im Mittelpunkt stehen und die Zahlungsströme müssen sich da anpassen. Ich bin gerne bereit mich dafür einzusetzen,“ verspricht Stöger.

Ausbau der Psychiatrie
Ein weiteres Projekt ist der Aufbau einer Psychiatrischen Tagesklinik im Außerfern. Die derzeitige Versorgung kann den Ansprüchen der Patienten nicht mehr gerecht werden, und die Statistik belegt, dass ein Ausbau nötig ist. Auch hier sicherte der Bundesminister seine Unterstützung zu.

Vor allem die ambulante Betreuung soll ausgebaut werden, um den Menschen eine nichtstationäre Behandlung zu ermöglichen. Auch ein zweiter Facharzt wird im Bezirk benötigt. Die Unterstützung des Ministers kommt also auch hier zur rechten Zeit.

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